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Viele Brücken in Deutschland überlastet

Spree River with Rathausbrucke in Berlin

Um die deutschen Brücken steht es schlecht: Bauexperten warnen vor einer Überlastung und einem hohen Verschleiß. Nun ist die Politik am Zuge.

So wird am Sonntag die Talbrücke Rahmede gesprengt, weil sie nicht mehr zu retten ist. Hintergrund ist der jahrelange Aufschub des Neubaus der maroden Talquerung der Autobahn 45. Jetzt soll ein Untersuchungsausschuss im Landtag von Nordrhein-Westfalen aufklären, wie es soweit kommen konnte, denn die Verschleißerscheinungen an der Brücke hatten auch immer wieder massive Auswirkungen auf die Autofahrer.

Talbrücke Rahmede seit Ende 2021 gesperrt

Bereits seit Ende 2021 war die Brücke an der Sauerlandlinie gesperrt und sie droht, kein Einzelfall zu bleiben. So sehen Bauexperten für viele Brücken in Deutschland, vorwiegend aus den 1960er und 1970er Jahren, rot. Grund sind eine Überlastung und der bereits fortgeschrittene, hohe Verschleiß. So befindet sich die Hälfte der 25 höchsten Brücken Deutschlands in einem kritischen Zustand. Das geht aus einer Mitteilung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken hervor. Die Gemeinschaft hat die bauliche Situation der 25 höchsten Brücken des Landes untersucht.

Erst kürzlich hat die Regierung einen Gesetzentwurf beschlossen, laut dem marode Brücken schneller saniert werden sollen. Nach dem Willen von Verkehrsminister Wissing sollen bundesweit bis 2030 rund 4.000 Brücken erneuert oder verstärkt werden. Pro Jahr sollen 400 statt bisher 200 Brücken saniert oder auch neu gebaut werden.

Brücken oft überlastet

Laut einer Untersuchung im Auftrag der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken werden viele Brücken zu stark belastet. Marco Götze, der Vorsitzende der Gütegemeinschaft bezeichnete den „Zustand vieler Brücken im Fernstraßennetz als kritisch“. Die schlechte Zustandsnote sei zwar nicht gleichbedeutend damit, dass die Brücke nicht mehr voll genutzt werden könne, allerdings müsse man rechtzeitig gegensteuern.

Nur so lassen sich weitere Nutzungseinschränkungen oder Sperrungen vermeiden. „Ertüchtigung und Erhalt“ der Brücken müssen rechtzeitig „geplant und durchgeführt werden“. Dies gelte insbesondere für Brücken, „die für den aktuellen und noch wachsenden Schwerverkehr nicht ausgelegt worden sind“. Hier seien „umfangreiche Maßnahmen für die Modernisierung und Verstärkung“ erforderlich.

Quelle: dpa

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