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Stiftung Warentest stellt Fitnessketten auf den Prüfstand

In Deutschland gibt es gut 8.600 Fitnessstudios, die ihre Mitglieder fitter machen wollen. Modernste Geräte, Saunen und Pools gehören dabei längst zum Standard. Jetzt hat sich Stiftung Warentest der größten Fitnessketten Deutschlands angenommen – mit teils erschreckenden Ergebnissen.

Betreuung in Fitnessstudios lässt zu wünschen übrig

Bei den meisten Studios kritisierte Stiftung Warentest eine unzureichende Betreuung, wie aus dem Test, der in der aktuellen Ausgabe von „test“ (09/2017) erschienen ist, hervorgeht. Demnach leitete kaum ein Trainer die Mitglieder von sich aus an oder wies sie auf fehlerhafte Ausführung der Übungen hin. Teilweise waren sogar gar keine Trainer verfügbar.

Positiv schnitten dagegen die Geräte und Räumlichkeiten ab. Bei den großen Fitnessketten ist die Ausstattung mit modernen Kraftmaschinen durchweg positiv zu bewerten. „Sehr gute“ Ergebnisse konnten in diesem Testkriterium die beiden Ketten FitX und Clever Fit erreichen. Darüber hinaus stellte Stiftung Warentest die Ketten Easyfitness.club, Mc Fit, Fitness First, Injoy und Kieser Training auf den Prüfstand.

Worauf achten bei der Wahl des Fitnessstudios?

Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln rät dazu, bereits beim Probetraining zu schauen, ob Trainer vor Ort sind, ansprechbar sind und die Mitglieder auch korrigieren. Gerade, wer als Sportneuling einsteigt, benötigt Begleitung beim Training. Werden nämlich Übungen über längere Zeit falsch ausgeführt, drohen massive Schäden an den Gelenken.

Zu beachten ist aber auch, dass gute Fitnessstudios ihren Preis haben. Wer ein Angebot für 20 Euro monatlich entdeckt, findet zwar eine recht gute Ausstattung, die Anleitung durch den Trainer ist jedoch kaum vorhanden. Testsieger im aktuellen Test wurde Kieser Training. Hier liegen die Kosten aber auch bei 590 Euro im Jahr oder knapp 50 Euro monatlich.

Generell sollten Sporteinsteiger auf den Trainer achten. Gute Trainer zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich Zeit für den Eingangstest nehmen und auch abfragen, wie viel sich der Kunde im Alltag bewegt. Neben Kieser konnte in diesem Bereich auch die Gruppe Injoy punkten. Die Ergebnisse aus dem Eingangstest sollten anschließend auch in den Trainingsplan mit eingearbeitet werden.

Lieber ein großes oder kleines Fitnessstudio?

Wie Dustin Tusch, Pressesprecher des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen erklärt, sind große Studios vor allem dann interessant, wenn man erst einmal grundsätzlich fit werden will. Die großen Studios haben einfach ein größeres Angebot. Neben dem Training an Geräten, gibt es auch Beweglichkeitstrainings und Gruppenkurse.

Ein spezifisches Training lässt sich am besten in spezialisierten Fitnessstudios erhalten. Beispielhaft seien hier Crossfit oder EMS zu nennen. Selbst bei Testsieger Kieser gibt es lediglich Muskeltraining an den Geräten, die klassischen Ausdauerangebote fehlen allerdings.

Wie Ingo Froböse empfiehlt, sollten Neumitglieder auf eine möglichst kurze Vertragslaufzeit setzen. Das hat den Vorteil, dass sich das Studio auch weiterhin um die Kunden bemüht. Drei der sieben getesteten Ketten boten entsprechend kurze Laufzeiten an: Bei Fitness First und Easyfitness gab es schon Verträge für einen Monat, bei Injoy musste man sich lediglich für drei Monate festlegen. Bei den anderen Fitnessketten sind Verträge mit einer Mindestlaufzeit von einem Jahr die Regel.

Quelle: dpa

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