Dem neuen Gesetz zum
Höhere Alkoholpreise haben in Deutschland viele Befürworter
Ein Statement kam von Marlene Mortler, die als Drogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung tätig ist. Sie hält einen Mindestpreis auch in Deutschland für angebracht. Der Drogenbeauftragten geht es vor allem darum, den Billigschnaps aus den Regalen der Discounter zu verbannen. Darin sieht sie eine Gefahr, dass vor allem jüngere Menschen aus einkommensschwachen Familien zum übermäßigen Alkoholkonsum verleitet werden. Kai Kolpatzik, der der AOK-Bundesverband als Suchtexperte berät, ist ähnlicher Meinung. Er verweist auf die Wirksamkeit der Steuer, die seit mehr als einem Jahrzehnt auf Alkopops erhoben wird. Sie hat das Konsumverhalten nachhaltig verändert. Gerecht wäre eine Preisregulierung allemal, denn die Raucher in Deutschland werden mit saftigen Steueraufschlägen zur Kasse gebeten. Von Alkohol gehen genauso erhebliche Gefahren für die Gesundheit der Konsumenten und ihr Umfeld aus. Eine Regulierung des Mindestpreises für Alkohol über Steuern wäre für die Bundesregierung eine lukrative Einnahmequelle. Immerhin haben die Deutschen im Jahr 2017 rund 23,58 Milliarden Euro für alkoholhaltige Getränke ausgegeben.
Statistiken zur Alkoholintoxikation beweisen die Notwendigkeit
Ein Blick auf die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts belegt die Meinung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung. Im Jahr 2005 mussten knapp 89.000 Menschen wegen einer akuten Alkoholintoxikation in den Krankenhäusern behandelt werden. Bis zum Jahr 2016 stieg die Zahl der Fälle auf über 115.000. Die größten Steigerungen der Fallzahlen gab es bei den Patienten zwischen 15 und 35 Jahren sowie zwischen 50 und 65 Jahren. Nach den Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung setzen sich 9,5 Millionen Menschen in Deutschland der Gefahr einer Alkoholabhängigkeit aus. 1,3 Millionen Menschen gelten als alkoholsüchtig. Pro Jahr werden rund 20.000 Tote durch Alkoholmissbrauch registriert. Alkoholkranke belasten das Gesundheitssystem pro Jahr mit Kosten in Höhe von rund 7,4 Milliarden Euro. Dazu kommt der volkswirtschaftliche Schaden, der sich jährlich auf rund 26,7 Milliarden Euro beläuft.
Quelle: NDR, destatis
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