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Reiseziele für Freaks: Yungas-Straße in Bolivien

Die Yungas-Straße in Bolivien trägt nicht umsonst den Beinamen „Camino de la Muerte“ (übersetzt mit Todesstraße). Sie forderte jedes Jahr mehrere Hundert Todesopfer.

Noch bis zum Jahr 2007 war die Yungas-Straße in Bolivien als Kraftfahrstraße in Betrieb. Nach der Eröffnung einer neuen Straße ist sie zu einer Touristenattraktion geworden. Doch sie ist ein Ziel, was sich nur für Urlauber eignet, die sich der Gefahren dieser Straße in jeder Sekunde bewusst sind.

Was macht die Yungas-Straße so gefährlich?

Die rund 80 Kilometer lange Yungas-Straße ist an vielen Stellen so schmal, dass selbst kleine Trucks Probleme haben, sich durch die zahlreichen Kurven zu schieben. Dennoch wurde sie bis 2007 in beide Richtungen benutzt. Das Rangieren an den wenigen breiteren Stellen ist extrem gefährlich, weil die zu den teilweise 900 Meter steil abfallenden Hängen keine Leitplanken besitzt und auch nicht ausreichend befestigt ist. Immer wieder stürzten dort Fahrzeuge ab und rissen die Insassen in den Tod. Durch das schwierige Gelände konnten viele der abgestürzten Fahrzeuge bis heute nicht geborgen werden. Pro Jahr fanden hier zwischen 200 und 300 Autofahrer den Tod. Durch den Absturz eines voll besetzten Busses geriet die Yungas-Straße im Jahr 1984 in den Blickpunk der Öffentlichkeit. Allein bei diesem Unglück wurden hundert Todesopfer verzeichnet. Ortsfremde Fahrer hatten nicht nur mit diesen Tücken zu kämpfen. Obwohl in Bolivien allgemein ein Rechtsfahrgebot gilt, muss auf der Yungas-Straße ein Linksfahrgebot eingehalten werden. Dadurch fahren die Fahrzeuge am Abgrund entlang, die bergauf unterwegs sind. Diese Ausnahme soll den Fahrern eine bessere Einschätzung des Abstands der Räder zum Fahrbahnrand ermöglichen.

Wie wird die Yungas-Straße heute genutzt?

Im letzten Jahrzehnt entwickelte sich die Yungas-Straße zu einem Mekka für risikofreudige Fahrradfahrer. Das Befahren der gefährlichsten Straße der Welt ist allerdings nur bergabwärts erlaubt. Das gilt auch für die Fahrzeuge, von denen die Radfahrergruppen begleitet werden. Vorsicht ist beim Befahren trotzdem geboten. Die Straße weist zahlreiche enge Kurven auf. Wer nicht rechtzeitig abbremst, könnte mehrere Hundert Meter in die Tiefe geschleudert werden. Außerdem sollten sich die Fahrer auf plötzlich einsetzenden Regen und Nebel einrichten. Dann bilden sich stellenweise Wasserfälle, die unmittelbar auf die Fahrbahn auftreffen. Auch stabile Fahrradhelme sind dringend angeraten, da es entlang der Yungas-Straße immer wieder Steinschläge gibt.

Quelle: BBC, freebikesbolivia

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