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Pharmakonzern Pfizer verkauft keine Medikamente mehr für Hinrichtungen

Der Pharmakonzern Pfizer hat jetzt bekanntgegeben, keine Medikamente mehr zu verkaufen, die von Staaten, in denen die Todesstrafe noch angewendet wird, für die Giftspritzen eingesetzt werden. Damit werden die Medikamente von Pfizer nicht mehr an die USA ausgeliefert. Laut Angaben des Pharmakonzerns gelten jetzt strengere Lieferbeschränkungen für alle Produkte, die für Giftspritzen eingesetzt werden. Auf der unternehmenseigenen Homepage heißt es, dass „Pfizer den Einsatz seiner Produkte als tödliche Injektionen bei der Vollstreckung der Todesstrafe strikt ablehne“. Weiterhin erklärt der Konzern, dass man Medikamente produziere, um Leben zu schützen und zu verbessern, nicht um sie zu beenden.

Einsatz von Medikamenten zur Hinrichtung generell eingeschränkt

Doch nicht nur Pfizer verweigert Medikamente für die Todesspritze. Wie einem Bericht der „New York Times“ zu entnehmen ist, war Pfizer der letzte Lieferant solcher Mittel, der den Einsatz für die Todesstrafe verbot. Zuvor hatten bereits mehr als 20 Pharmaunternehmen aus den USA und Europa beschlossen, ihre Medikamente für diesen Einsatzzweck nicht mehr zu verkaufen.

Jedes dieser Unternehmen produziert Medikamente, die laut der Zulassungsbehörde FDA der USA zugelassen sind, um damit tödliche Injektionen zu verabreichen. Alle von der FDA zugelassenen Hersteller haben nun also die Lieferung an die Staaten eingestellt, so Maya Foa von der Menschenrechtsorganisation Reprieve aus London.

USA setzen auf andere Arten der Hinrichtung

In mehr als 30 amerikanischen Bundesstaaten gibt es indes die Todesstrafe noch. Sie alle kommen jetzt nicht mehr an Nachschub für die Todesspritze. Die Pharmakonzerne hatten sich auch deshalb geweigert, weil es immer häufiger zu grausamen Pannen und Fehlern beim Einsatz der tödlichen Injektionen gekommen war.

Die US-Bundesstaaten reagieren auf den fehlenden Nachschub für die Giftspritzen, indem sie auf andere Hinrichtungsarten setzen. Vom elektrischen Stuhl über Gaskammern bis hin zu Erschießungskommandos reicht dabei die Auswahl. Im vergangenen Jahr wurden in den USA 28 Menschen hingerichtet.

Quelle: dpa

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