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Nachtflüge nach Berlin? Willkommen in Rostock und Hannover

Am Berliner Flughafen Schönefeld wird die Nordbahn saniert, die bisher vorrangig genutzt wurde. Flugzeuge müssen daher ab sofort auf die Südbahn umgeleitet werden. Doch für die gelten bereits die strengen Nachtflugregeln, die auch für den BER-Flughafen gelten sollen. Das heißt, dass Flieger, die nach 24 Uhr in der Nacht ankommen, nicht mehr nach Schönefeld umgeleitet werden können. Stattdessen müssen sie jetzt auf die Airports in Hannover oder Rostock umgeleitet werden.

Schon bisher war es für die Passagiere alles andere als angenehm, wenn sie auf den Flughafen Schönefeld statt Tegel umgeleitet wurden. Denn sie mussten mit Bussen nach Tegel gebracht werden, wenn dort ihr Wagen stand oder sie von dort abgeholt werden sollten. Doch nun müssen noch längere Fahrtzeiten auf den Straßen in Kauf genommen werden. Die Regelungen sind aufgrund der Nordbahn-Sanierung in Schönefeld nötig geworden. Die Nordbahn soll den aktuellen Plänen zufolge vom 02. April 2015 bis voraussichtlich zum 24. Oktober 2015 saniert werden.

So sehen die Nachtflugverbote in Berlin aus

In Berlin Schönefeld wurde bisher ausschließlich die Nordbahn genutzt, wenn es um Nachtflüge ging, da hier kein Nachtflugverbot galt. Die neu gebaute Südbahn jedoch sieht die Nachtflugverbote nach Angaben der Genehmigungsbehörde bereits vor. Ab 0 Uhr in der Nacht bis fünf Uhr morgens dürfen keine Flieger starten oder landen. In Tegel dauert die Nachtruhe dagegen bis sechs Uhr an.

Zudem sollen dort bereits ab 23 Uhr keine Maschinen mehr landen oder starten dürfen. Allerdings gibt es bis 24 Uhr Ausnahmen. So kann die Flugaufsicht Landungen und Starts bis 23:30 Uhr genehmigen. Danach ist die Luftfahrtbehörde verantwortlich für die Ausnahmegenehmigungen, die der Senatsverkehrsverwaltung angegliedert ist. Die Ausnahmen können aber nur dann genehmigt werden, wenn in einer Prüfung nachgewiesen wurde, dass Flug notwendig sei, so Petra Rohland, die Sprecherin der Verwaltung.

So haben sich die Nachtflugzahlen in Berlin entwickelt

Am Flughafen Berlin Tegel ist es dabei im Jahr 2014 in der Nacht etwas ruhiger geworden. Im gewerblichen Linien- und Gelegenheitsverkehr gab es nur noch 318 statt 436 Landungen zwischen 23 Uhr und 23:59 Uhr und die Zahl der Starts sank von 238 auf 134.

Mit der Ausnahmegenehmigung landeten nach Mitternacht noch drei Maschinen und 19 Flieger hoben ab. Jedoch haben die Starts und Landungen vor der „Sperrstunde“ zugenommen. Ihre Zahl stieg von 6.171 im Jahr 2013 auf 6.635 im vergangenen Jahr.

Auch die Zahl der Regierungs-, Rettungs- und Postflüge darf nicht außer Acht gelassen werden, denn diese Flüge sind nicht genehmigungspflichtig. So stieg die Zahl der Regierungsflüge von 24 auf 47, bei den Rettungsflügen gab es einen leichten Rückgang von 177 auf 147 Flüge. Die Postflüge nahmen ebenfalls leicht ab, ihre Zahl sank von 468 auf 463 Flüge.

Diese nächtlichen Flieger schrecken die Anwohner also auch weiterhin aus dem Schlaf. Die Verlagerung nach Schönefeld, die von Politikern gefordert worden war, hat demzufolge nicht geklappt. Zwar hat man den Auftrag von Air Berlin an Germanwings gegeben, doch Germanwings ist 2012 von Schönefeld nach Tegel gezogen, so dass die Postflüge dort bleiben. Nicht genehmigt wurde dagegen der Umzug von Easyjet von Schönefeld nach Tegel. Man hatte versucht, zumindest während der Nordbahn-Sanierung auf den Flughafen Tegel auszuweichen, jedoch wurde aus dem Plan nichts.

Quelle: Tagesspiegel

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