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Klimawandel: Regenfluten sorgen für bedrohliche Lage an US-Westküste

Sign of "road closed" during heavy rainfalls in California

Bis zu 35 Millionen sind von dem Regensturm betroffen, der derzeit große Teile der US-Westküste trifft. Die Ursachen sind der Klimawandel und ein starker El Niño.

Erst in der letzten Januarwoche 2024 mussten sich die Menschen an den Pazifikküsten in Kalifornien mit den Folgen einer kräftigen Regenfront beschäftigen. Noch sind die davon verursachten Schäden nicht vollständig behoben, ist bereits die nächste Starkregenfront an der US-Westküste eingetroffen. Sie bringt Regenmengen, wie sie die Region seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat. So fielen beispielsweise am Matilija Canyon binnen 48 Stunden rund 195 Liter Regen pro Quadratmeter. Der im Norden der Stadt Los Angeles gelegene Stadtteil Bel Air verzeichnete zeitgleich rund 150 Liter Regen pro Quadratmeter.

Wie sehen die Prognosen für die US-Westküste aus?

Von Entwarnung kann keine Rede sein, denn das Zentrum der Sturmfront soll die Küste erst im Laufe des Dienstags (06. Februar 2024) erreichen und nach den Angaben des Nationalen Wetterdienstes sehr standortstabil sein. Die dortigen Meteorologen warnen vor Regenmengen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter und Stunde. Stellenweise können im Südkalifornien (insbesondere im Großraum Los Angeles) bis Freitag 250 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen. Dabei ergibt sich eine besondere Gefahr, denn die immensen Regenmengen treffen auch auf gebirgige Regionen, in denen die gewaltigen Waldbrände der letzten Jahre größere Hänge von jeglicher Vegetation entblößt haben. Das bedeutet bei Wetterlagen wie in den nächsten Tagen ein extrem erhöhtes Risiko von Erdrutschen. Vor allem die im Norden des Beckens von Los Angeles gelegenen Bereiche Malibu, Beverly Hills, Santa Monica und West Hollywood sind aktuell nach den Einschätzungen des National Weather Service besonders gefährdet. Aber auch bis in den Bereich rund um den Griffith Park muss mit Erdrutschen gerechnet werden.

Risiko von lebensbedrohlichen Sturzfluten ist ebenfalls drastisch erhöht

Es ist nicht nur der Regen selbst, der nicht so schnell abfließen kann, wie er vom Himmel kommt. Dazu gesellen sich die Folgen aufgrund der Sturmfluten hohen Wellen des Pazifiks. Vielerorts wurden vorsorglich Baumaschinen zusammengezogen, um zumindest Sandschutzwälle zu errichten. Da die gigantischen Niederschlagsmengen auch in Teilen des Landesinneren auftreten, kommen Hochwasserwellen aus dem gebirgigen Hinterland auf die Küstenbereiche zu. Diese Gefahr besteht nicht nur in Südkalifornien, sondern zieht sich bis hinauf zu den Vororten von San Francisco.
Ergänzend sorgen die Sturmböen für enorme Probleme. Allein im Stadtgebiet von Los Angeles wurden in den letzten Stunden mehr als 500 umgestürzte Bäume gezählt. Zeitweise waren mehr als eine Million Haushalte ohne Strom. Noch bis zum Donnerstag muss flächendeckend mit kurzen oder länger anhaltenden Stromausfällen gerechnet werden. Das geht aus übereinstimmenden Prognosen der Energieversorger, des Wetterdienstes und des Katastrophenschutzes hervor. Dort wird wörtlich von einer „extremely dangerous Situation“ (extrem gefährliche Lage) gesprochen.

Erhebliche Beeinträchtigungen bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Region

Allein am internationalen Flughafen von San Francisco mussten in den letzten Stunden mehr als 200 Flüge gestrichen werden. Weitere rund 380 Flüge konnten nur mit erheblichen Verspätungen starten oder landen. Am Flughafen Los Angeles (LAX) wurden Verspätungen bei knapp 600 Flügen gezählt. Auch die U-Bahnen in Los Angeles haben ihren Betrieb aufgrund der Hochwasser- und Überflutungsgefahr eingeschränkt. Wer Privatfahrten antreten möchte, sollte auf dem Pazifik Highway zwischen San Francisco und Los Angeles mit erheblichen Behinderungen und Verzögerungen rechnen. Auch zahlreiche Pässe in den Bergen im Norden von Los Angeles sind gesperrt oder müssen in den nächsten Tagen und Stunden gesperrt werden. Betroffen von aktuellen Sperrungen wegen Bergrutschen und Schlammlawinen sind aktuell (Stand 5. Februar 2024) unter anderem die meisten Canyon-Straßen, die nach Malibu führen.

Quelle: National Weather Service, LA Government, CNN, LA Times

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