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Fachkräftemangel beseitigen: Meisterausbildung kostenlos anbieten

Zu Beginn zeigte sich der Fachkräftemangel hauptsächlich bei den Pflegeberufen. Inzwischen hat er massiv um sich gegriffen und mittlerweile auch die Handwerksberufe erfasst. Dazu stellte der Sächsische Handwerkstag eine interessante Forderung auf.

Roland Ermer, der Präsident des Sächsischen Handwerkstags brachte die Idee bei einer Pressekonferenz am 17. Juni 2019 in Dresden auf den Punkt. Er forderte eine Freistellung von den Kosten einer Meisterausbildung. Damit soll die Zahl der Personen gesteigert werden, die Berufseinsteiger auf einem hohen Niveau zu dringend benötigten Fachkräften ausbilden können.

Hohe Kosten halten viele Bildungswillige vom Erwerb des Meisterbriefs ab

Die Kosten für ein akademisches Studium können vom Staat vollständig getragen werden. Bei Weiterbildungen für den Meisterabschluss in handwerklichen Berufen ist ebenfalls eine Förderung möglich. Allerdings ist die Förderung der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren nach dem Paragrafen 12 des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) auf einen Maximalbetrag von 15.000 Euro begrenzt. Von dieser Summe gibt es 40 Prozent als Zuschuss und die restlichen 60 Prozent als Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Das heißt, wer eine aufbauende Berufsausbildung absolvieren und einen Meisterbrief haben will, muss am Ende einen großen Teil der Kosten selbst tragen. Das bezeichnete der Präsident des Sächsischen Handwerkstags in seinem Statement wörtlich als „nicht gerecht“. Die Meisterweiterbildung soll nach Meinung der rund 56.000 zum Handwerkstag Sachsen gehörenden Betriebe genau wie das Studium an staatlichen Universitäten künftig kostenfrei sein.

Warum machen mehr Handwerksmeister noch Sinn?

Bei der Forderung nach Kostenfreiheit beim Erwerb des Meisterbriefs haben die Mitglieder des Sächsischen Handwerkstags nicht nur den Fachkräftemangel im Auge. Dort hätte eine solche Umstellung auf jeden Fall Vorteile, denn rund 95 Prozent aller künftigen Handwerker werden in Meisterbetrieben ausgebildet. Hinzu kommen Pluspunkte für die Verbraucher. Die Statistiken zeigen, dass Existenzgründungen durch Handwerksmeister erfolgreicher als die Starts von Gründern ohne Meisterbrief verlaufen. Für die Verbraucher spielt dieser Fakt vor allem bei der Durchsetzung berechtigter Ansprüche aus der Gewährleistung eine wichtige Rolle. Außerdem verwies Roland Ermer in seinem Statement darauf, dass es vor allem die Meisterbetriebe sind, in denen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstehen.

Quelle: Handwerkskammer Leipzig

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