Die Bundesregierung will eine Abschlagszahlung für Gaskunden übernehmen – doch diese Erstattung sieht der Vermieterverband als nicht umsetzbar an.
Im Dezember 2022 sollen laut Vorschlag der Gaspreiskommission die Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme erstattet werden. Der Eigentümerverband Haus und Grund hält diesen Vorschlag jedoch für nicht umsetzbar – insbesondere für kleine, private Vermieter, so Kai Warnecke, Verbandspräsident von Haus und Grund gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Zu kurzfristige Forderungen
Insbesondere Wohnungseigentümern, die vermieten, wird es in der Kürze der Zeit „nicht möglich sein, den Anteil zu berechnen und die Abschlagszahlungen zu erstatten“, so Warnecke weiter. Er kritisiert die Gaspreiskommission mit den Worten: „Es wirkt, als wäre der Vorschlag von Leuten erarbeitet worden, die noch nie eine Heizkostenabrechnung gesehen, geschweige denn erarbeitet haben“.
Nach dem Vorschlag der Gaspreiskommission sollen private Haushalte, aber auch Unternehmen durch ein zweistufiges Modell von den hohen Gaspreisen entlastet werden. Im Dezember 2022 soll demnach der Staat einmalig die Gas- und Fernwärmemonatsrechnung für Haushalte und Gewerbe vollständig übernehmen.
Der zweite Schritt greift ab März 2023 und soll bis Ende April 2024 gelten: Demnach sollen die Gaspreise bei 80 Prozent eines geschätzten Grundkontingents auf zwölf Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Die Kosten für Fernwärme sollen auf 9,5 Cent pro Kilowattstunde abgesenkt werden. Lediglich für den Rest des Verbrauchs oberhalb dieses Grundkontingents soll dann der tatsächlich vertraglich vereinbarte Arbeitspreis fällig werden.
Gaspreisbremse ab März kommt zu spät
Auch an der Einführung der Gaspreisbremse ab März kommenden Jahres übt der Eigentümerverband Haus und Grund heftige Kritik. Diese Maßnahme komme definitiv zu spät. Der Preisdeckel, der erst zum Ende des Winters eingeführt wird, wird von Warnecke mit einer „Mietpreisbremse in einem Dorf, wo niemand mehr wohnt“ verglichen.
Stattdessen forderte Warnecke, dass der Gaspreisdeckel sofort gelten müsse. Das Modell in der vorgeschlagenen Form werde so nicht funktionieren. Er fordert daher entweder „sofort eine pauschale Leistungen oder einen Preisdeckel“. Stattdessen plant man, „die Arbeit auf andere abzuwälzen“ und das „sorgt nur für Chaos“.
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