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Die unsichere Zukunft des Mediengiganten BBC

Die „British Broadcasting Corporation“, oder kurz BBC, hat in Großbritannien einen ähnlichen Status wie die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Sie arbeitet auf der Basis einer 10-jährigen Charta, die bei der BBC jetzt erneuert werden muss. Allerdings wird das nicht ohne Einschränkungen vonstatten gehen, da die britische Regierung die Bildung einer Fachkommission zur Überwachung der Rundfunk- und Fernsehlandschaft beschlossen hat. Eines der Ziele der Fachkommission wird es sein, die Konkurrenz der BBC zielgerichtet zu fördern. Von der Führungsspitze der BBC wurde das als ein Ausdruck der Feindseligkeit der britischen Regierung gegenüber der als sehr kritisch geltenden Redaktionen der BBC gewertet.

Auch die Finanzierung der BBC steht momentan auf dem Spiel

In Großbritannien ist es üblich, dass von den Haushalten TV-Lizenzgebühren entrichtet werden müssen. Das ist – sehr großzügig ausgelegt – mit den GEZ-Gebühren in Deutschland vergleichbar. Einen Großteil dieser Lizenzgebühren kassiert derzeit die BBC. Den größten Einschnitt wird es hier durch die kostenlosen TV-Lizenzen geben, die nun den älteren Menschen in Großbritannien gewährt werden. Allein dadurch wird die BBC künftig pro Jahr Einbußen in Höhe von rund einer Milliarde Dollar pro Jahr verzeichnen. Um das zu kompensieren, hat die BBC umfangreiche Umstrukturierungen angekündigt, die über 1.000 Arbeitsplätze kosten werden. Weitere Einsparungen sollen durch die Zusammenlegung einzelner Geschäftsbereiche sowie die Verschlankung des Verwaltungsapparats erzielt werden.

BBC bezeichnet Fachkommission als voreingenommen

Heftige Kritik an der Zusammensetzung des Fachgremiums zur Vergabe der Senderechte und Gelder aus den TV-Lizenzgebühren kam im „Guardian“ von Diane Coyle, die längere Zeit Führungskader bei BBC Trust war. Sie geht davon aus, dass bereits eine Meinungsbildung gegen die BBC stattgefunden hat, bevor die Öffentlichkeit überhaupt in die Diskussion einbezogen wurde. Das leitet Diane Coyle davon ab, dass in der Fachkommission vor allem Vertreter und einstige Mitarbeiter der Konkurrenz sitzen. Dazu gehören beispielsweise:
• Dawn Airey – Channel 5
• Alex Mahon – ehemals FOX
• Ashley Highfield – Johnston Press
• Stewart Purvis – ehemals ITN
Diese Zusammensetzung wurde von John Whittingdale, den britischen Kultusminister, in einem Interview mit der Sunday Times, offiziell bestätigt.

Quelle: Variety, Sunday Times, Guardian

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