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Die richtige Sonnenbrille

Der Sommer kommt und ist nicht mehr aufzuhalten. Schon die letzten Tage haben uns reichlich Sonnenschein beschert. Dass zu viel Sonnenlicht schädlich sein kann, ist längst bekannt. Mit Sonnencremes und Sonnenbrillen schützt sich die Mehrheit der Deutschen vor der gefährlichen UV-Strahlung. Doch insbesondere bei den Sonnenbrillen drohen Gefahren.

Durch eine falsch ausgewählte Sonnenbrille können Sie Ihren Augen sogar schaden. Achten Sie deshalb beim Kauf eines neuen Modells nicht nur auf die modischen Aspekte, sondern in erster Linie auf den UV-Schutz.

Dunkle Gläser bei Sonnenbrillen nicht immer besser

Insbesondere der Glauben, dass dunkle Sonnenbrillen vor der Sonne besser schützen als weniger stark eingefärbte Gläser, ist weit verbreitet, aber nicht immer korrekt. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschland (BVA) warnt vor diesem Irrglauben, da die Tönung der Gläser nichts über den tatsächlichen Sonnenschutz verrät. Nur Gläser, die mit einem integrierten UV-Filter versehen sind, bieten den optimalen Schutz vor der UV-Strahlung, so der Bundesverband weiter.

Dunkle Sonnenbrillengläser ohne integrierten UV-Filter können sogar zur Gefahr werden. Sie absorbieren lediglich das sichtbare Licht und bieten einen Blendschutz. Damit wird ein Schutzmechanismus des Körpers ausgehebelt, nämlich die Verengung der Pupillen, damit weniger UV-Strahlen ins Auge eindringen können.

Die Pupillen können bei dunklen Gläsern ohne UV-Filter sogar geweitet werden und lassen so mehr schädliche UV-Strahlen ins Auge dringen als ganz ohne Sonnenbrille. Nicht selten sind die Folgen schmerzhafte Bindehautentzündungen und sogar Hornhautentzündungen. Sie äußern sich durch rote, tränende und brennende Augen. Zudem ist die Blendempfindlichkeit erhöht und es können Schmerzen auftreten. Etwa sechs bis acht Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne können sich die Symptome bereits zeigen. Auch wenn keine dauerhaften Schäden zu erwarten sind, sollten Sie dennoch gleich auf die richtige Sonnenbrille achten.

Bedenken Sie außerdem: Setzen Sie Ihre Augen über Jahre hinweg zu viel Sonneneinstrahlung aus, so kann die Augenlinse geschädigt werden. Das begünstigt wiederum den gefürchteten Grauen Star, der schleichend eintritt und meist mit leicht verschwommenem Sehen beginnt. Auch Grauschleier und die vermehrte Blendung sind hierbei üblich. Die Schädigung kann bis heute nicht behoben werden, lediglich eine neue Linse kann operativ eingesetzt werden.

CE-Kennzeichen beim Sonnenbrillenkauf beachten

Wenn Sie also gerade auf der Suche nach der neuen stylischen Sonnenbrille für den Sommer sind, achten Sie stets auf das CE-Kennzeichen. In Deutschland ist es eigentlich Pflicht, doch die Praxis zeigt, dass es auch Sonnenbrillen ohne das CE-Kennzeichen am Markt gibt. Die Kennzeichnung bedeutet, dass die Sonnenbrille einen UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer hat. Jedoch kann das schädliche UV-Licht bis zu 400 Nanometer reichen. Deshalb sollten Sie auf das Kennzeichen UV400 achten. Damit werden alle Strahlen bis zu dieser Wellenlänge blockiert.

Für Kinder gilt, dass an sonnigen und leicht bewölkten Tagen sogar eine Sonnenbrille mit 100-prozentigem UV-Schutz eingesetzt werden sollte. Ihre Pupillen sind von Haus aus größer als bei Erwachsenen und die Linsen sind ebenfalls noch lichtdurchlässiger. Die Tönungsstufen sind vor allem modisch indiziert, aber sie können auch nach dem Verwendungszweck der Sonnenbrille ausgewählt werden. Insgesamt gibt es fünf Kategorien für die Tönungsstufen von Sonnenbrillen, wie das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) erklärt.

Kategorie 0 bedeutet, dass bis zu 80 Prozent des Sonnenlichts durchgelassen werden. Diese Sonnenbrillen eignen sich nur für den Abend oder an bewölkten Tagen. In Kategorie 1 werden 20 bis 57 Prozent des Lichts gefiltert. Diese Sonnenbrillen eignen sich im Frühling an Tagen mit nur leichtem Sonnenschein. Auch bei eher wechselhaftem Wetter kommen diese Sonnenbrillen in Frage.

Für unsere Breitengrade empfehlen sich Sonnenbrillen der Kategorie 2, die 57 bis 82 Prozent Lichtabsorption und einen guten Blendschutz bieten. In Kategorie 3 findet sich ein dunkler Filter, der 82 bis 92 Prozent des Lichts absorbiert und vor allem für die südlichen Breitengrade empfehlenswert ist. Auch auf hellen Wasserflächen, am Strand, in den Bergen und für das Lesen in der Sonne sind diese Sonnenbrillen ratsam.

Kategorie 4 ist die höchste Kategorie und absorbiert über 90 Prozent des Sonnenlichts. Auf Gletschern und im Hochgebirge sind die passenden Einsatzgebiete für diese Sonnenbrillen. Im Auto dürfen solche Sonnenbrillen jedoch nicht getragen werden, da sie dafür zu dunkel sind.

Welche Farbe sollten die Gläser der Sonnenbrille haben?

Die Gläser können aber nicht nur unterschiedlich stark, sondern auch in verschiedenen Farben getönt sein. Braune, graue und grüne Gläser sind zu bevorzugen, da sie die Farben der Umgebung am wenigsten verfälschen. Bei gelben Gläsern werden die Kontraste erhöht und Grüntöne sehr gut abgehoben. Allerdings verfälschen sie Signalfarben, wie etwa von Ampeln und sind daher ebenfalls nicht fürs Autofahren geeignet.

Augen auf beim Sonnenbrillenkauf

Um sich von der Qualität der Gläser zu überzeugen, gibt es ebenfalls einen einfachen Trick: Dafür hält man die Sonnenbrille etwa 50 Zentimeter von sich weg vor eine gerade Linie. Das kann eine Tischkante oder ein Fenster sein. Wenn die Linie verzerrt wird, dann sind die Gläser minderwertig. Mit dem Kauf dieser Brille würden Sie Kopfschmerzen und Schwindel riskieren.

Außerdem sollten Sie bei der Sonnenbrille stets darauf achten, dass diese groß genug ist, um Ihre Augen vor der Sonne zu schützen. Deshalb sollten die Gläser wenigstens bis zu den Augenbrauen reichen und auch seitlich noch vor dem Lichteinfall schützen. Achten Sie zudem auf den Sitz der Brille, lassen Sie diesen beim Optiker bei Bedarf einstellen. Drückt die Brille, werden Sie sie kaum tragen wollen. Zudem sind weiche Nasenpads aus Kunststoff ratsam, da sie sich flexibel der eigenen Nasenform anpassen können.

Quelle: Welt

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