Die Renditeaussichten sinken auch für Lebensversicherungen immer weiter ab. Dennoch stecken die Deutschen mehr Geld in diese Form der Absicherung. Das ergaben jetzt die aktuellen Zahlen der Unternehmen für das Jahr 2014. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Beitragseinnahmen bei Lebensversicherern und Pensionskassen um 3,1 Prozent auf nun 93,7 Milliarden Euro an.
Insbesondere das Geschäft mit Einmalzahlungen ist deutlich gewachsen und hat zu der klaren Einnahmensteigerung geführt. Dort ging es um 12,9 Prozent auf 29 Milliarden Euro rauf. Die laufenden Beiträge sanken dagegen um 0,8 Prozent auf 64,4 Milliarden Euro.
Kunden vertrauen auf Lebensversicherung
Wie Alexander Erdland, der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), erklärte, zeigten die Zahlen das große Vertrauen der Deutschen in die Lebensversicherung. Dennoch sei die Lage am Markt für die Branche nicht einfacher geworden.
Das neu gestartete Programm zum Kauf von Anleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) werde dafür sorgen, dass die Zinsen in den kommenden Wochen und Monaten noch stärker zurückgehen. Trotzdem dürften die Verbraucher sich nicht dazu verleiten lassen, auf die Vorsorge zu verzichten. Wer heute zu wenig Vorsorge betreibt, muss im Alter mit Armut rechnen.
Markus Faulhaber, Präsidiumsmitglied beim GDV erklärte, dass die Einmalbeträge vorwiegend von älteren Kunden stammten. Diese zahlen jährlich einmalig unterschiedlich hohe Summen in die Versicherung ein. Für Altverträge macht das auch durchaus Sinn, doch Neukunden erhalten seit Anfang 2014 nur noch 1,25 statt 1,75 Prozent Garantiezinsen, weshalb sie häufig Abstand von dieser Versicherungsform nehmen.
Lebensversicherungen bescherten Versicherern höchste Einnahmen
Aus den aktuellen Zahlen geht ebenfalls hervor, dass die Lebensversicherungen den deutschen Versicherern die höchsten Einnahmen bescheren. Gut die Hälfte aller Versicherungsbeiträge, die im vergangenen Jahr gezahlt wurden, flossen in die Lebensversicherungen. Insgesamt konnte das Beitragsvolumen im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent auf 192,3 Milliarden Euro erhöht werden.
Einen höheren Anstieg, nämlich um 3,2 Prozent auf 62,5 Milliarden Euro, gab es nur in den Schaden- und Unfallversicherungen. Erdland erklärte, dass noch ein Jahr zuvor ein Verlust von zwei Milliarden Euro in dieser Sparte entstanden sei. Grund dafür: Hochwasser, Sturm und Hagelschlag hatten massive Schäden hinterlassen. Im Jahr 2014 schrieb die Sparte aber wieder schwarze Zahlen.
Quelle: Abendblatt
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