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Niedriger Ölpreis sorgt für Gefahren auf den Ozeanen

Für die Verbraucher und einige Wirtschaftszweige wie beispielsweise die chemische Industrie sind die derzeit niedrigen Rohölpreise ein wahrer Segen. Doch den Händlern gefällt dieser Trend gar nicht. In der zweiten Kalenderwoche des Jahres 2015 wurde das Barrel Erdöl der Marke Brent sogar unter fünfzig Dollar gefallen. Zu Beginn der dritten Kalenderwoche rutschte er bis auf 47,68 Dollar, Tendenz weiter fallend. Einen derart niedrigen Ölpreis hatte es zuletzt im Jahr 2009 gegeben. Die Händler haben daraus ihre Konsequenzen gezogen, die allerdings für ein erhöhtes Risiko für Ölkatastrophen sorgen.

Erdöl wird massiv auf See gebunkert

Die Händler wollen zu einem derart niedrigen Erdölpreis ihre Vorräte natürlich nicht verkaufen. Deshalb wird Erdöl derzeit in gigantischen Mengen eingelagert. Aktuellen Schätzungen zufolge haben die Händler dafür ein Volumen von fast 15 Millionen Barrel auf großen Tankschiffen gebucht. Die Reedereien teilten mit, dass es darüber hinaus umfangreiche Anfragen für die Buchung von Lagerkapazitäten gäbe. Im Zuge der Ölkrise im Jahr 2009 waren zeitweise bis zu hundert Millionen Barrel auf hoher See gelagert worden. Mit der aktuellen Einlagerung des Erdöls soll zumindest der weitere Verfall des Ölpreises gestoppt werden.

Immense Kosten für die Lagerung des Erdöls auf hoher See

Vor allem die Nachfrage nach der Miete von Supertankern ist hoch. So hat Vitol beispielsweise den Tanker „TI Oceania“ gebucht, auf dem bis zu drei Millionen Barrel Erdöl transportiert werden können. Shell hat sich mit der „Xin Tong Yang“ und der „Xin Run Yang“ gleich zwei Supertanker mit ähnlichen Kapazitäten gesichert. Trafigura gehört ebenfalls zu den Unternehmen, die sich Lagerkapazitäten auf Supertankern gesichert haben. Allerdings müssen die Unternehmen für die Miete der Supertanker auch tief in die Tasche greifen, denn hier werden bis zu 40.000 Dollar pro Tag fällig. Die Mietzeiten wurden teilweise bis zu einem Jahr ausgehandelt. Allerdings ergibt sich aus der Lagerung des Erdöls auf hoher See auch ein erhöhtes Risiko für Ölkatastrophen, denn die derzeit hohe Nachfrage nach Lagerkapazitäten sorgt dafür, dass auch ältere Tankschiffe dafür genutzt werden.

Quelle: Reuters

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