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Prokon kann Gläubiger nicht vollständig befriedigen

Im Januar 2014 bekamen die Investoren und Gläubiger der Prokon Holding GmbH & Co. Verwaltungs-KG den ersten Schock: Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden. Nun folgte die zweite Hiobsbotschaft. Wie die „Wirtschaftswoche“ schreibt, haben die Gläubiger von Dietmar Penzlin, dem Insolvenzverwalter des Unternehmens, ein Schreiben bekommen, in dem Sie informiert werden, dass Prokon wahrscheinlich nur etwa die Hälfte der offenen Forderungen bedienen kann. Betroffen von dem Verlust wären insgesamt rund 75.000 Investoren, die ganz fest an eine gute Zukunft der erneuerbaren Energien geglaubt hatten.

Wie will Penzlin das Unternehmen Prokon sanieren?

Der erste Schritt zur Erhaltung des Unternehmens Prokon ist ein Insolvenzplanverfahren. Dieses Verfahren macht aber nur dann Sinn, wenn die 75.000 Gläubiger der aktuellen Bitte von Dietmar Penzlin nachkommen. Das würde für die Gläubiger einen freiwilligen Verzicht auf fünfzig Prozent ihres investierten Kapitals bedeuten. Weitere dreißig Prozent der derzeitigen Schulden von Prokon sollen über die Ausgabe einer Anleihe mit festen Zinsen und langen Laufzeiten an der Börse abgedeckt werden. Wie mit den restlichen zwanzig Prozent der Schulden verfahren wird, sollen die Gläubiger von Prokon über eine Umfrage entscheiden. Der Konkursverwalter Penzlin hat sich zum Ziel gesetzt, die Sanierung von Prokon bis Mitte des Jahres 2015 abgeschlossen zu haben.

>h2>Was sollte man über das Unternehmen Prokon wissen?

Die Prokon Holding GmbH & Co. Verwaltungs-KG wurde im Jahr 1995 im deutschen Itzehoe gegründet. Von Beginn an wurde auf eine Bereitstellung des benötigten Kapitals durch private Investoren gesetzt. Dafür wurden Kommandit- und Genussrechte verkauft. Prokon engagiert sich im Bereich der erneuerbaren Energien mit den Schwerpunkten Windenergie sowie der Herstellung von Biokraftstoffen. Im Jahr 2010 wurde als weiteres Geschäftsfeld die Energieerzeugung aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz ins Leben gerufen. Die ersten Hinweise auf finanzielle Schwierigkeiten bei Prokon gab es bereits im Jahr 2006, als die fälligen Zahlungen an die Kommanditisten mit erheblicher Verspätung erfolgten. Weitere Probleme gab es, als die BaFin die von Prokon aufgelegten geschlossenen Fonds als nicht rechtmäßige Bankgeschäfte einstufte. Im Jahr 2013 schlug allein in den ersten drei Quartalen ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro zu Buche. Im Frühjahr 2014 bestätigte Prokon dann, dass sich der Gesamtverlust auf mehr als 400 Millionen Euro beläuft. Nachträgliche Prüfungen ergaben, dass Prokon bereits im Jahr 2012 erhebliche Verluste erwirtschaftet hatte.

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