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Bundesverdienstkreuz für Campino gefordert

Bei der umstrittenen diesjährigen Echo-Verleihung, die sogar zum Aus des Musikpreises führte, fand Tote-Hosen-Sänger Campino klare Worte für die Rapper Kollegah und Farid Bang. Sie waren wegen antisemitischer Texte in ihren Songs in Verruf geraten, hatten aber dennoch einen Echo gewonnen. Jetzt fordert Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter eine Ehrung Campinos.

Nach Ansicht von Felix Klein hätte Campino als Ehrung nichts Geringeres als das Bundesverdienstkreuz verdient, so Klein gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er solle die Ehrung erhalten, „weil er vielleicht sogar langfristig unsere Gesellschaft verändert hat“.

Campino setzte Antisemitismus neue Grenzen

Laut Klein habe Campino mit seinen Aussagen dem Antisemitismus in „Pop, in der Kunst, in der Gesellschaft neue Grenzen gesetzt“. Bei der Echo-Gala Mitte April hatte der Tote-Hosen-Sänger die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang aufgrund der als judenfeindlich kritisierten Textzeilen öffentlich angeprangert. Er sprach davon, dass sie eine Grenze überschritten haben.

Campino räumte zwar ein, dass die Provokation in der Musik ein wichtiges Stilmittel sei, sie dürfe aber keine antisemitischen, frauenfeindlichen, homophoben oder rechtsextremen Formen annehmen. Denn damit werde eine persönliche Grenze überschritten.

Echo-Verleihung: „gemeinschaftliches Versagen“

Klein findet für die Echo-Verleihung ebenfalls deutliche Worte, bezeichnete sie gar als „gemeinschaftliches Versagen“. Die Gesellschaft sei zunehmend verroht, weil im Vorfeld der Gala niemand empört gewesen sei. Es ginge einzig und allein um den Kommerz, doch in dem Moment, in dem „Gefühle von Holocaust-Überlebenden verletzt werden, muss Schluss sein mit dem Geschäftemachen“, so Klein weiter.

Im Zuge der folgenden Debatte rund um die Verleihung wurde der seit 1992 verliehene Musikpreis Echo abgeschafft. Auch die Bertelsmann Music Group (BMG) zog ihre Konsequenzen aus der Diskussion und beendete die Zusammenarbeit mit den umstrittenen Rappern. Aktuell überprüft man deren Songtexte sogar strafrechtlich.

Quelle: dpa

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