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Erste US-Firmen stoppen NRA-Kooperationen

Bisher hat die US-Waffenlobby einen guten Stand gehabt – auch in der Wirtschaft. So gab es für Mitglieder der Lobby bei vielen US-Firmen Sonderrabatte, für die diese wiederum in den sozialen Medien an den Pranger gestellt wurden. Jetzt ziehen erste Unternehmen Konsequenzen und lösen ihre Verbindungen zur US-Waffenlobby NRA.

Grund dafür ist der massiv gestiegene Druck nach dem Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland. Firmen, die mit der National Rifle Association (NRA) in Verbindung stehen oder gar mit ihr kooperieren, geraten immer stärker unter Druck.

Online-Petitionen wollen NRA boykottieren

In diversen Online-Petitionen wird zum Boykott der NRA aufgerufen. Damit will man auch die Firmen dazu zwingen, die Sonderangebote für NRA-Mitglieder zu überdenken. Auf Twitter werden die entsprechenden Petitionen unter dem Hashtag #BoycottNRA geführt.

Die NRA führt auf ihrer eigenen Website eine Liste mit Partnerunternehmen. Deren Angebote reichen vom Weinclub bis hin zur Lebensversicherung. Selbst die First National Bank of Omaha, die zu den größten privaten Banken der USA gehört, zählt zu diesen Partnerunternehmen. Von der Bank hieß es jetzt, dass man die bisher gemeinsam mit der NRA herausgegebene Kreditkarte nicht erneuern wolle. Ebenfalls werden die Rabattprogramme der Autovermietungen Hertz und Enterprise Holdings mit den Marken National und Alamo eingestellt.

Auch die Versicherungsgesellschaft MetLife Inc. sowie das Softwareunternehmen Symantec Corp., das für die Norton Antivirus-Technologie bekannt ist, stellten die Kooperation mit der NRA ein. Weitere Unternehmen zogen nach, darunter auch der Versicherer Chubb Ltd. Er gab erst gestern bekannt, dass er die bisher gemeinsam mit der NRA vertriebene Versicherungspolice für Waffenbesitzer nicht mehr verkaufen wolle. Sie übernimmt die Rechtskosten für Selbstverteidigungsschießereien.

Amoklauf wird instrumentalisiert

Der NRA gefallen diese Entwicklungen natürlich ganz und gar nicht. Wayne LaPierre, Chef der NRA, geht sogar so weit, zu behaupten, dass die Waffengegner den Amoklauf in Florida für ihre Zwecke instrumentalisieren würden. LaPierre räumte zwar ein, dass es sich um eine Tragödie handelte, allerdings werde sie von den Medien sowie den Sozialisten „für ihre Agenda missbraucht“. Man wolle damit die Fehler von Schule, Familie und FBI vertuschen, so LaPierre weiter.

Die US-Konzerne also beugen sich dem Druck der Öffentlichkeit und lösen ihre Verbindungen zur NRA. Anders sieht es bei US-Präsident Donald Trump aus. Er schlägt vor, dass auch Lehrer Waffen tragen sollten. Sie könnten mittels eines speziellen Trainings dazu ausgebildet werden, eine Schusswaffe versteckt bei sich zu tragen und im Ernstfall mit dieser selbst auf etwaige Amokläufer schießen.

Quelle: Reuters

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