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30 Millionen Euro für den Erhalt Thüringer Schlösser

Der Freistaat Thüringen darf sich freuen. Der Bund hat Zusagen über 30 Millionen Euro für dringende Instandhaltungsarbeiten am Gothaer Schloss Friedenstein und Schloss Kochberg erteilt. Allerdings ist das Geld an eine heftige Bedingung geknüpft: Der Freistaat muss die gleiche Summe noch einmal aus eigener Tasche obendrauf legen.

Schloss Friedenstein und „Barockes Universum“ dürfen sich freuen

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in seiner Sitzung für den Haushalt 2016 beschlossen, Thüringen 30 Millionen Euro für die Instandhaltung des „Barocken Universums“ mit Schloss Friedenstein in Gotha zur Verfügung zu stellen. Die ersten 300.000 Euro sollen bereits im kommenden Jahr fließen. Die restlichen 29,7 Millionen Euro werden in einer Verpflichtungsermächtigung im Bundeshaushalt bis 2025 festgeschrieben. Sie werden direkt an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ausgezahlt, die Eigentümerin der Immobilie ist.

Endlich können mit dem zugesagten Geld langersehnte Investitionen in das barocke Schlossensemble von Schloss Friedenstein erfolgen. Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter des Landes Thüringen, gibt aber zu bedenken, dass der Freistaat selbst 30 Millionen Euro beisteuern muss. Damit würden in den kommenden zehn Jahren satte 60 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung stehen.

Schloss Friedenstein – das neue Schloss Neuschwanstein?

Auch Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch ist erfreut über den Geldsegen. Er schwärmt bereits davon, dass Gotha eine ähnliche internationale Ausstrahlung wie Schloss Neuschwanstein erreichen könnte. Schon in den letzten Jahren flossen mehrere Millionen Euro in das Schloss Friedenstein sowie die Sanierung des Herzoglichen Museums und den Ausbau des Perthes-Forums. Dieses wird als Archiv und Kunstdepot genutzt.

Schloss Kochberg erhält 250.000 Euro

Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt liegt dagegen Schloss Kochberg und auch dieses darf sich über eine kräftige Finanzspritze von 250.000 Euro aus Berlin freuen. Damit könne der Weiterbetrieb des Liebhabertheaters gesichert werden, freuen sich die Betreiber. Ziel ist es, mit dem Geld Räume im Schloss so herzurichten, dass Künstler dort übernachten können. Damit wäre es möglich, künftig auch überregionale Künstler in das Theater einzuladen. Zudem würden die Arbeitsbedingungen verbessert.

Das Wasserschloss, das im Stil der Renaissance erbaut wurde, wird von der Klassik Stiftung verwaltet. Präsident Hellmut Seemann freut sich über die Geldspritze und bezeichnete sie als Anerkennung des „großen ehrenamtlichen Engagements“, das von den Freunden des Liebhabertheaters ausgeht. Sie unterstützen dieses schon seit vielen Jahren mit eigenen Mitteln. Mit dem Ausbau kann der Thüringer Kulturstandort noch weiter vorangebracht werden, ist sich Seemann sicher.

In einer Saison finden im Liebhabertheater Schloss Kochberg über 40 Theater- und Konzertveranstaltungen statt. Das einstige Rittergut der Familie von Stein ist dabei bis heute nahezu vollständig erhalten. Allerdings sind die Fördermittel über 250.000 Euro vom Bund ebenfalls an die Auflage gebunden, dass die Klassik Stiftung denselben Betrag aufbringt. Somit steht für Schloss Kochberg insgesamt eine halbe Million Euro zur Verfügung.

Quelle: MDR

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