Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Wie entwickelt sich die Lage am Bardarbunga?

Auch mehr als vier Monate nach dem neuesten Ausbruch am 28. August 2014 ist der Vulkan Bardarbunga auf Island noch immer aktiv. Inzwischen ist die Menge an ausgestoßener Lawa auf ein Volumen von fast 1,2 Kubikkilometern angewachsen. Den höchsten Auswurf hatte der Bardarbunga mit bis zu 350 Kubikmetern pro Sekunde Ende September 2014. Das Lawafeld nimmt mittlerweile eine Fläche von mehr als 75 Quadratkilometern ein. Damit zählen die aktuellen Aktivitäten des Bardarbunga zu den größten auf Island verzeichneten Vulkanausbrüchen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, als der Laki Angst und Schrecken verbreitete.

Zahlreiche Erdbeben deuten auf weitere Aktivität des Bardarbunga hin

Allein in der Zeit vom 3. bis 8. Januar 2015 wurden fünf schwere Erdbeben rund um den Bardarbunga verzeichnet. Erdbeben mit einer Stärke von jeweils 4,6 auf der nach oben offenen Richter-Skala gab es kurz nach Mitternacht am 3. Januar 2015, um 7.49 Uhr Ortszeit am 4. Januar 2015 sowie um 15.43 Uhr am 8. Januar 2015. Am 5. Januar 2015 wurde in den Abendstunden ein Erdbeben der Stärke 4,9 am Bardarbunga registriert. Um 18.47 Uhr am 8. Januar 2015 registrierten die rund um den Vulkan auf Island angebrachten Seismographen ein Erdbeben der Stärke 5,1. In der Region gilt für den Flugverkehr nach wie vor die Warnstufe „Orange“.

Welche Szenarien halten die Experten am Bardarbunga für möglich?

Die letzten Einschätzungen des wissenschaftlichen Beirats des isländischen Zivilschutzes gehen am Bardarbunga derzeit von drei möglichen Szenarien aus, die sich einerseits aus der seismischen Aktivität sowie am Einsinken der Caldera um aktuell zehn bis fünfzehn Zentimeter pro Tag ergeben. Nach dem ersten Szenario setzt sich der Ausbruch am Bardarbunga über mehrere Monate hinweg ruhig weiter fort, bis das Dach der Caldera zum Stillstand kommt. Beim zweiten möglichen Szenario kommt es zu einer Verlängerung der Spalte, aus der die Lawa derzeit austritt. Die schlimmste aller Möglichkeiten wäre ein Ausbruch in der Hauptcaldera, die derzeit von einem großen Gletscher bedeckt ist. Ein solches Szenario kann am Bardarbunga zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht ausgeschlossen werden. Deshalb werden die regelmäßigen Treffen des wissenschaftlichen Beirats in kurzen Abständen weiter fortgesetzt.

Quelle: isländisches Institut für Geowissenschaften, usgs.gov

About Author