Die Häufigkeit von Terroranschlägen wächst seit einiger Zeit kontinuierlich an. Dabei kommen nicht nur Sprengsätze zum Einsatz, sondern es werden auch Schusswaffen dafür verwendet. Wie der neueste Fall in Deutschland zeigt, nutzen religiös motivierte Attentäter sogar Werkzeuge wie eine Axt, die in jedem Baumarkt zu bekommen ist. Erhebliche Gefahren drohen aber auch von den Waffen, die mit dem 3D-Drucker hergestellt werden können. Das Hauptproblem besteht hier darin, dass sie keine Seriennummern haben. Dadurch ist es für die Ermittler unmöglich, sie als Tatwaffen einem bestimmten Besitzer zuzuordnen und so den Tätern auf die Spur zu kommen.
Nachfrage für Technik zum Eigenbau von Waffen steigt rasant an
Dass die Angst der Menschen, von einem Terroranschlag selbst betroffen zu sein, vor allem nach dem Anschlag in Nizza und in der Nähe von Würzburg rapide steigt, ist eine logische Konsequenz. In den USA zeigte sich das insbesondere nach dem Anschlag in der Diskothek in Orlando. Danach stieg die Zahl der verzeichneten Bestellungen für den „Ghost Gunner“ rasant an. Dabei handelt es sich um eine eigens für die Waffenherstellung konzipierte CNC-Fräse, die vom Unternehmen Defense Distributed zum erschwinglichen Preis von 1.500 Dollar angeboten wird. Damit können Waffenbauteile aus Aluminium hergestellt werden, die sich als wesentlich haltbarer als die vom 3D-Drucker gelieferten Bauteile aus Kunststoff erweisen. Mittlerweile kommt Defense Distributed mit den Lieferungen kaum noch nach. Derzeit warten rund 600 Bestellungen auf Abarbeitung.
Defense Distributed will den „Ghost Gunner“ auch exportieren
Mitarbeiter des Portals Heise haben beim Bundeskriminalamt angefragt, wie sich die rechtliche Situation in Deutschland gestaltet. Danach wären der reine Besitz der CNC-Fräse „Ghost Gunner“ genau wie das Herunterladen der zum Fräsen benötigten Dateien legal. Die Rechtswidrigkeit ist dann gegeben, wenn beides zur Herstellung von Waffen der Kategorie Lower Receiver verwendet wird. In den USA haben erste Bundesstaaten bereits auf die steigende Nachfrage reagiert. So laufen beispielsweise in Kalifornien Diskussionen, schon den Besitz von Waffenbauteilen ohne Waffenschein unter Strafe zu stellen.
Quellen: wired, LA Times, Technology Review
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