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Weitere Preisrunde bei Girokonten steht bevor

Euro Banknotes and coins

Das seit Jahren anhaltende Zinstief setzt Banken und Sparkassen unter Druck. Diesen geben sie erneut an ihre Kunden weiter und so will jede zweite Bank die Kosten für ihre Girokonten weiter anheben.

Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wollen die Geldhäuser auch die Kreditvergaben in den kommenden Monaten restriktiver handhaben. Das heißt, es dürfte für Verbraucher deutlich schwieriger werden, sich Gelder von der Bank zu leihen. Weitere Gebührenerhöhungen für Privatkunden sind ebenfalls geplant. Im Januar und Februar wurden für die Studie rund 120 Finanzinstitute zu ihren Erwartungen und Plänen befragt. Darunter befanden sich 109 Banken sowie elf Fintech-Unternehmen.

Geringe Zinseinnahmen belasten Banken

In den letzten Jahren mussten die Banken lernen, „sich in einem Niedrigzinsumfeld zurechtzufinden und mit deutlich geringeren Zinseinnahmen auszukommen als in früheren Zeiten“, so Thomas Griess, Managing Partner Financial Services Deutschland bei EY. Profitables Wirtschaften wurde so zunehmend schwieriger. Da verwundert es nicht, dass die „Banken weiter intensiv über neue Ertragsquellen“ nachdenken.

52 Prozent der befragten Institute rechnen damit, dass sie die Konditionen für Firmenkredite noch in diesem Jahr verschärfen werden. Bei Immobilienkrediten sollen die Konditionen sogar bei 57 Prozent der Banken verschärft werden. Die absolute Mehrheit der Banken (60 Prozent) gab allerdings auch an, dass sich Ratenkredite nicht verteuern sollen.

Girokonten werden erheblich teurer

Anders sieht es bei den Girokonten aus: Hier dürfte es für Privatkunden künftig deutlich teurer werden. Fast jedes zweite Kreditinstitut (49 Prozent) plant demnach, die Gebühren für Girokonten zu erhöhen oder hat dies bereits getan. So haben sich die Kosten für Überweisungen bereits bei zwölf Prozent der Banken erhöht, 28 weitere Prozent planen derartige Erhöhungen.

Gleichzeitig versucht man, die Kosten zu senken. So gaben 58 Prozent der befragten Banken an, entsprechende Schritte einzuleiten oder dies für bedeutend zu halten. 29 Prozent gehen sogar von einem Rückgang der Mitarbeiter in den nächsten Monaten aus. 41 Prozent erwarten Stellenstreichungen in den Bereichen mit Kundenkontakt.

Auf der anderen Seite gaben 24 Prozent der Banken an, Neueinstellungen vornehmen zu wollen – diese dann jedoch vorwiegend in den Bereichen Risikomanagement oder IT. Trotzdem rechnen 59 Prozent der Banken damit, dass die Zahl der Bankfilialen bis 2025 um ein Fünftel sinken wird.

Quelle: Reuters

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