
Einige Weinregionen in Deutschland sind von den Rückgängen bei der Menge der
Wo fallen die Rückgänge bei der Weinernte besonders drastisch aus?
Regional könnten die Defizite sogar dafür sorgen, dass die Betreiberinnen und Betreiber der Weinberge und Keltereien in wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Dazu gehören die Weinbauern in Sachsen, wo das Minus bei der diesjährigen Weinernte im Vergleich zum vergangenen Jahr bei 37 Prozent (minus 21.600 Hektoliter) zu gewinnendem Weinmost liegt. Ähnlich schlimm ist die Lage im Saale-Unstrut-Gebiet mit einem Minus von 71,7 Prozent (minus 34.300 Hektoliter) sowie in der Ahr-Region, wo das Minus bei 65,6 Prozent (rund 27.800 Hektoliter weniger als letztes Jahr) liegt. Doch auch andere bekannte Weinanbaugebiete in Deutschland sind von den Reduzierungen der Erntemengen betroffen. Von den Weinbauern entlang der Mosel wird im Jahresvergleich ein Minus von 30,7 Prozent und aus Franken ein Minus von 29,8 Prozent gemeldet.
In Rheinhessen dürfen sich 2024 die Weinbauern über ein Ernteplus gegenüber dem Vorjahr von 7,1 Prozent freuen. Im Rheingau gibt es im laufenden Jahr 2,9 Prozent und in der Pfalz rund 2 Prozent mehr Weinmost als im letzten Jahr.
Defizite bei der Weinernte 2024 ziehen sich quer durch alle Sorten
Weinbauern, die sich auf den Anbau des Blauen Spätburgunder spezialisiert haben, müssen im bundesweiten Schnitt ein Erntedefizit von 14,4 Prozent hinnehmen. Auf dem zweiten Negativrang bei der Wertung der Sorten landet der Graue Burgunder mit einem Minus von 11,7 Prozent, während die Defizite bei der Sorte Müller-Thurgau bei 10,4 Prozent liegen. Die einzige Sorte mit einem kleinen Plus bei den Erntemengen ist die Traube, die für die Herstellung von Dornfelder verwendet wird. Hier ergaben die bisher eingegangenen Meldungen für das Jahr 2024 ein Plus von 2,3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr.
Verantwortlich für die Defizite sind die Wetterkapriolen im Frühjahr 2024. Die überdurchschnittlich umfangreichen Niederschläge haben das Auftreten von Pflanzenkrankheiten in den Weinbergen vieler Regionen erheblich begünstigt. Eine besondere Rolle spielte dabei der Befall mit Peronospora (Falscher Mehltau). Zahlreiche Weinbauern mussten zudem erhebliche Schäden durch späte Fröste sowie durch Hagelschläge und Stürme hinnehmen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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