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Warnung für alle Nutzer der Maginon-Überwachungskameras von Aldi

Sie haben sich bei Aldi eine Überwachungskamera der Baureihen Maginon IPC-10AC, Maginon IPC-20C oder Maginon IPC-100AC gekauft und die vom Hersteller vorgenommenen Einstellungen nicht geändert? – Dann sollten Sie unbedingt aktiv werden, denn diese Überwachungskameras stellen eher eine Sicherheitslücke als einen Schutz dar. Die drei betroffenen Modelle der Maginon-Überwachungskameras wurden in Deutschland sowohl von Aldi Süd als auch von Aldi Nord verkauft. Außerdem wurden sie von Aldi in der Schweiz sowie bei der Handelskette Hofer in Österreich angeboten.

Worin bestehen die Sicherheitslücken der Maginon-Kameras?

Entdeckt wurden die Sicherheitslücken in den Standardeinstellungen von der Organisation Digitale Gesellschaft in der Schweiz. Nach deren Tests können die Daten von mehreren Hundert Überwachungskameras der genannten Modelle der Marke Maginon offen im Internet abgegriffen werden. Das zugrunde liegende Problem ist, dass sich die Kameras bei der Verbindung mit den WLAN-Adaptern der Router den Zugang zum Internet selbstständig freischalten. Übertragen werden sowohl Bild als auch Ton (außer IPC-20C), womit potentielle Einbrecher direkt und live prüfen können, ob in den von ihnen ins Auge gefassten Objekten jemand anwesend ist.

Sicherheitslücke ist noch wesentlich umfangreicher

Wurde bei der Installation der genannten Überwachungskameras von Maginon kein Passwort gesetzt, können Unbefugte sogar die Steuerung der Kameras übernehmen. Alle drei betroffenen Modelle sind schwenkbar, sodass die gesamte Umgebung von außen ausgekundschaftet werden kann. Erreichbar sind die Kameras über den Standardport 80. Auch die nächtlichen Aktivitäten der Nutzer der mit den Kameras überwachten Räume lassen sich problemlos ausspionieren, weil die Kameras auch mit der Infrarottechnik aufnehmen.

Als ob diese Sicherheitslücken noch nicht schlimm genug wären, drohen Ihnen als Nutzer auch an anderer Stelle Gefahren. Hat sich ein Hacker erst einmal den Fernzugriff für die Maginon-Kameras gesichert, geben sie auch die Passwörter für den WLAN-Zugriff preis. Wer als Nutzer die Benachrichtigung per Mail oder den FTP-Upload aktiviert hat, muss auch davon ausgehen, dass seine Zugangspassörter für den FTP-Server und den Mailaccount abrufbar sind.

Beheben lässt sich die Sicherheitslücke durch ein Update der Firmware. Leider bietet Maginon dieses Update für die betroffenen Überwachungskameras nicht automatisch an, sondern der Nutzer muss es manuell installieren. Heise Security stellte bei Tests fest, dass dies bei mindestens einem Drittel der Überwachungskameras noch nicht geschehen ist.

Quelle: Heise Security

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