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Wärmepumpen – kommt der Preissturz?

Heating Specialist with Gas Leak Detector in His Hand

Viele Hausbesitzer fürchten einen großen Ansturm auf Wärmepumpen und überlegen, noch schnell zuzuschlagen. Ausgerechnet Energieberater raten davon ab.

Der Verband der Energieberater rechnet damit, dass sich die Lieferengpässe bei Wärmepumpen mittelfristig entspannen werden und die Preise sinken – obwohl dem die Pläne der Bundesregierung zum Heizungstausch eigentlich entgegenstehen.

Sinkende Preise für Wärmepumpen erwartet

Jürgen Leppig, Bundesvorsitzender des Energieberaterverbandes GIH geht davon aus, dass aktuell zwar noch ein „Verkäufermarkt mit teils hohen Preisaufschlägen“ herrscht, dieser sich jedoch in etwa zwei Jahren drehen wird. Dann dürfte es ein Überangebot geben, wodurch die Preise sinken. Zudem seien ausreichend Fördermittel für Wärmepumpen vorhanden. Schon aktuell können Wärmepumpen mit bis zu 40 Prozent des Kaufpreises gefördert werden.

Auch hat die Produktion von Wärmepumpen im Inland stark angezogen. Laut Statistischem Bundesamt wurden in den ersten drei Quartalen 2022 bundesweit rund 243.200 Wärmepumpen hergestellt. Das sind fast 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Aktuell kommt es jedoch aufgrund der hohen Nachfrage zu Lieferproblemen.

Leppig bewertet die Pläne der Bundesregierung zum Einbau klimafreundlicherer Heizungen als richtigen und wichtigen Schritt. Allerdings sieht er auch noch einige Hürden, die es zu meistern gilt. Vor allem fehlendes Personal und eine zu geringe Kompetenz im Bereich Wärmepumpen bei den Heizungsbauern führt er dabei an. Aktuell sind viele Heizungsbauer über Monate hinweg ausgebucht, da aber der Neubau von Wohnraum eingebrochen ist, werden hier wieder Kapazitäten frei, so dass sich die Personalengpässe im Handwerk legen dürften.

Wie viel Förderung gibt es für Wärmepumpen?

Ein wichtiger Faktor sei die Förderung für einkommensschwache Haushalte. Viele Leute melden sich bei Energieberatern mit der Frage danach, was sie mit ihrem Haus aus den 1950er Jahren mit eher schlechter Bausubstanz machen sollen. Aktuell gibt es „unheimlich viel Unsicherheit“, die Energieberater haben noch nie so viele Anfragen wie derzeit gehabt.

Leppig geht zudem von deutlich steigenden Kosten für Gas und Öl aus, alleine aufgrund der steigenden CO2-Bepreisung. Deshalb rät er seinen Kunden generell davon ab, bis Jahresende noch eine neue Öl- oder Gasheizung einzubauen.

Quelle: dpa

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