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Verdi-Streik legt öffentlichen Nahverkehr in Leipzig lahm

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In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ist kein Ende der Streiks in Sicht. Nun legt die Gewerkschaft den ÖPNV ganzer Städte lahm.

Unter dem Motto „Mehr Geld kommt nicht von allein.“ hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi weitere Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt. Wie hart diese Maßnahmen ausfallen können, zeigt das Beispiel der Warnstreiks im ÖPNV in Leipzig. Dort müssen sich die Einheimischen und Gäste auf erhebliche Einschränkungen bei der Nutzbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel einstellen.

Wann wird der ÖPNV in Leipzig genau bestreikt?

Nach den offiziellen Angaben des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds beginnt der Verdi-Streik bei den Leipziger Verkehrsbetrieben am Donnerstag (23. März 2023) um 03:00 Uhr. Er soll bis zum Freitagmorgen (24. März 2023) um 05:00 Uhr dauern. Das heißt, auch am Freitag muss im morgendlichen Berufsverkehr noch mit Nachwirkungen des Streiks gerechnet werden. Betroffen von den Warnstreiks in Leipzig sind alle Linien der Straßenbahnen und Stadtbusse. In diesem Bereich warnt der Mitteldeutsche Verkehrsverbund in seinem Hinweis wörtlich vor „erheblichen Einschränkungen und Ausfällen“. Regionale Buslinien und die S-Bahnen und Regionalzüge der Deutschen Bahn sind von dem Verdi-Warnstreik zur Durchsetzung der Forderungen für einen neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst nicht betroffen. Das heißt, bei vielen Strecken ist ein Ausweichen auf diese Verkehrsmittel möglich, wobei sich jedoch häufig die zu Fuß zurückzulegenden Strecken verlängern. Planen Sie deshalb vorsorglich mehr Zeit für den Weg zur Arbeit, zur Uni und zu den Schulen ein! Das gilt auch dann, wenn Sie Ihr Auto nutzen möchten. Solche angekündigten Warnstreiks im ÖPNV führen üblicherweise zu einem erhöhten PKW-Aufkommen im Stadtgebiet.

Wie ist der öffentliche Nahverkehr in Leipzig aufgestellt?

Das Herzstück des ÖPNV in Leipzig ist die Straßenbahn, die in der Metropole bereits im Jahr 1872 eingeführt wurde. Inzwischen umfasst das Schienennetz eine Länge von rund 146 Kilometern und landet damit nach Berlin auf dem Rang 2 der umfangreichsten Straßenbahnstrecken in deutschen Städten. Die Leipziger Straßenbahn hält einen Rekord bei der Spurweite. Sie liegt bei 1458 Millimetern und entspricht mit einer kleinen Differenz von 23 Millimetern annähernd der Normalspur der Eisenbahn.
Zudem gehören drei Dutzend Buslinien zum öffentlichen Nahverkehr der Stadt. Dort sind pro Tag rund 160 Busse unterwegs. Ein halbes Dutzend Buslinien schließen mit Querverbindungen Lücken, die mit der Straßenbahn im Stadtbereich nicht bedient werden können. Hinzu kommen Strecken, die Kleinbusse im Ridepooling-System versorgen.
Auch die Deutsche Bahn leistet einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Nahverkehr in Leipzig. Den Schwerpunkt bilden die acht S-Bahn-Linien, die im Stadtgebiet fahren. Zusätzlich gibt es im Stadtgebiet 14 kleine Bahnhöfe, an denen Regionalbahnen halten. Sie werden nicht nur von der Deutschen Bahn betrieben, sondern auf einigen Strecken fahren Regionalbahnen von Abellio, Transdev sowie der Erfurter Bahn.

Quelle: Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV), LVB, Deutsche Bahn

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