Nach dem vorläufigen Ergebnis der Auszählung der Stimmen zur
Was bedeutet der Machtwechsel in den USA?
Amerikanische Medien sprechen jetzt schon über eine Zeit „nationaler und internationaler Turbulenzen“. Das leiten sie aus Trumps Aussagen im Rahmen seines Wahlkampfs ab. Konkret bedeutet das eine Legislaturperiode der Unberechenbarkeit der USA im Bereich der Außenpolitik. Kritisch ist das vor allem mit Blick auf den Ukrainekrieg sowie die Auseinandersetzungen im Nahen Osten rund um Israel. Donald Trump ließ in mehreren Wahlkampfreden durchblicken, dass er vor einem direkten (militärischen) Eingreifen in diesen Regionen nicht zurückschreckt. Das könnte in den Kriegsgebieten noch mehr Akteure auf den Plan rufen, als jetzt schon daran beteiligt sind. Gleichzeitig befürchten aktuell die Regierungen vieler europäischer Länder, dass Donald Trump durchsetzen könnte, was er schon seit längerer Zeit fordert. Er äußerte sich mehrfach zu seiner mangelnden Bereitschaft, die USA weiter als in der NATO engagierte „Schutzmacht von Europa“ zu betrachten. Sollte er die weitere Unterstützung der Ukraine durch die USA verweigern, steht dort eine Katastrophe bevor.
Welche Auswirkung hat eine zweite Amtszeit von Donald Trump auf Deutschland?
Die von den amerikanischen Medien befürchteten Turbulenzen starteten bereits am Tag nach der Wahl. Die Kryptowährung Bitcoin legte binnen weniger Stunden um mehr als 7 Prozent zu und lag am Mittwochmittag (6. November 2024) an der Börse Frankfurt bei 74.392,49 US-Dollar. Die deutsche Wirtschaft blickt unter anderem auf den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar. In den Tagen vor der Wahl war er kontinuierlich gestiegen, was unter anderem auf den knappen Vorsprung von Kamala Harris in den Wahlumfragen zurückzuführen war. Am Tag nach der Wahl brach der Euro ein und verbuchte binnen weniger Stunden ein Minus von knapp 2 Prozent. Um die Mittagszeit lag der Kurs für einen Euro bei 1,0715 US-Dollar.
Die Entwicklung an den Börsen ist bereits ein Hinweis auf die Auswirkungen, die von Donald Trumps angekündigter Wirtschaftspolitik ausgehen. Er kündigte im Wahlkampf immer wieder an, die amerikanische Binnenwirtschaft durch die Erhebung von Einfuhrzöllen schützen zu wollen. Sie sollen nicht nur für Waren aus China erhoben werden, sondern auch auf einem erweiterten Niveau für Waren aus der gesamten Europäischen Union gelten. Für die derzeit ohnehin angeschlagene Wirtschaft in Deutschland wäre das ein herber Rückschlag. Das gilt insbesondere für die Automobilindustrie, in der jetzt schon größere Werksschließungen und Entlassungswellen angekündigt wurden.
Quelle: CNN, Börse Frankfurt
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