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Tesla scheitert an zu geringen Kapazitäten

Gerade erst hatte die Nachricht, dass Teslas neues Mittelklasse-Modell bereits 300.000 Vorbestellungen hat, für Aufsehen gesorgt, da folgt auch schon die Ernüchterung. Die Kapazitäten des Elektroauto-Herstellers sind offenbar nicht ausreichend. Im ersten Quartal 2016 hatte das Unternehmen gerade einmal 14.820 Autos auf den Markt gebracht. Zwar ist damit ein Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 50 Prozent entstanden, allerdings hat man das sich selbst gesetzte Ziel von 16.000 Fahrzeugen in einem Quartal nicht erreicht.

Woran liegen die Engpässe bei Tesla?

Tesla selbst machte in erster Linie Engpässe bei den Zulieferern für die geringen Absatzzahlen verantwortlich. Diese sind für die Lieferung wichtiger Bauteile für das seit Herbst ausgelieferte Elektro-SUV „Model X“ verantwortlich. Doch auch mit Selbstkritik spart Firmenchef Elon Musk nicht. Man habe zu viele neue Technologien in der ersten Version des Fahrzeugs einbauen wollen, die eigenen Kapazitäten überschätzt und sich deshalb übernommen, erklärte Musk. Allerdings seien die Probleme mittlerweile behoben und man sieht sich in der Lage, in diesem Jahr das Absatzziel von 80.000 bis 90.000 Elektroautos zu erreichen. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 50.850 Fahrzeuge an den Mann gebracht.

Welche Fahrzeuge liefert Tesla derzeit?

Tesla wurde bisher vor allem für das „Model S“ bekannt. Die strombetriebene Oberklasse-Limousine gilt als das Zugpferd des Fahrzeugbauers schlechthin. Im ersten Quartal konnten 12.420 Fahrzeuge dieser Art auf den Markt gebracht werden. Außerdem gibt es das „Model X“, von dem allerdings bisher nur 2.400 Stück auf die Straße kamen. Sowohl „Model X“, als auch „Model 3“ sollen im kommenden Jahr die Produktpalette erweitern.

Bereits am Freitag hatte Musk das erste Modell von Tesla für den breiten Massenmarkt vorgestellt. Gut 35.000 US-Dollar bzw. 31.000 Euro soll das „Model 3“ kosten. Das wäre, selbst vor dem Abzug der staatlichen Vergünstigungen, ein Preis, der weniger als die Hälfte der Preise für vergleichbare Modelle beträgt.

Dieses Fahrzeug kam auch bei den Autofahrern selbst sehr gut an. Binnen 24 Stunden hatten sich bereits 115.000 Kunden als Vorbesteller registriert und 1.000 US-Dollar angezahlt. Innerhalb von drei Tagen ist die Zahl auf 276.000 gestiegen, wie Musk selbst am Sonntag via Twitter mitteilte. Mit dem Mittelklasse-Modell will Tesla die Jahresproduktion bis 2020 auf 500.000 Autos ausbauen.

Allerdings muss das Unternehmen erst beweisen, dass man die enorme Nachfrage auch zuverlässig bedienen kann. In der Vergangenheit konnte der Autobauer die zugesagten Liefertermine nämlich oft nicht einhalten. Auch an der Börse zeigten sich die Investoren wenig erfreut darüber, dass man das geplante Absatzziel für das erste Quartal 2016 nicht erreichen konnte. Zwar hatte die Tesla-Aktie zunächst im regulären New Yorker Handel gut vier Prozent zugelegt, doch nachbörslich wieder mit drei Prozent ins Minus gedreht.

Quelle: dpa

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