Bereits in der Vergangenheit hatte die Boeing 787, auch Dreamliner genannt, durch Hinweise auf technische Probleme gehabt. Für Aufsehen sorgte ein komplettes Startverbot im Jahr 2013, nachdem es an Bord der Maschinen dieser Baureihe mehrfach zu Bränden in den Batterien gekommen war. Darauf reagierte die US-Luftfahrtbehörde FAA sofort. Auch jetzt kommt die Warnung von der Federal Aviation Administration. Dieses Mal geht es darum, dass durch einen Fehler in der Steuersoftware die Stromversorgung an Bord der Boeing 787 jederzeit ausfallen könnte. Das wiederum würde bedeuten, dass die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug verlieren würden. Hersteller Boeing ging der Warnung sofort nach.
Welche Prävention gegen den Bug in der Boeing 787 ist möglich?
Der Hersteller der Boeing 787 Dreamliner arbeitet mit Hochdruck an der Beseitigung des Softwarefehlers. Bis dahin gelten für das Flugzeugmodell besondere Wartungsanweisungen. Ursache ist ein Überlauf in einem Zählmechanismus der Software, die für die Steuerung der Generatoren benutzt wird. Der Fehler wurde in Labortests festgestellt und ist in der Praxis noch nicht aufgetreten. Danach kommt es zu dem Speicherüberlauf nach 248 Tagen Dauerbetrieb. Boeing hat jetzt angeordnet, dass bei den Wartungen der Boeing 787 die vier an Bord befindlichen Generatoren von Hand spätestens nach 120 Tagen neu gestartet werden müssen. Dafür haben die Wartungstechniker von Boeing eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in die Hand bekommen. Dass die Flugpraxis von diesen Problemen bisher verschont blieb, ist der Tatsache zu verdanken, dass ein zeitgleicher Speicherüberlauf in allen vier Generatoren unwahrscheinlich ist.
Kosten bei der Wartung der Boeing 787 steigen durch den Bug an
Für den Neustart der Software eines Generators der Boeing 787 benötigt ein Wartungstechniker etwa eine Stunde. Die Boing 787 verfügt insgesamt über vier solcher Generatoren, womit pro Wartungseinheit ein zusätzlicher Gesamtzeitaufwand von vier Stunden zustande kommt. Nach den aktuellen Hochrechnungen der US-Luftfahrbehörde kostet die Betreiber der Boeing 787 diese zusätzliche Wartung jedes Mal 2.380 Dollar. Dass Boeing in der Öffentlichkeit mit dem neuerlichen Problem nicht ungeschoren davon kommt, war von vornherein klar. Ein britisches Magazin hat bereits vorgeschlagen, die Checklisten, die von den Piloten vor dem Start abgearbeitet werden müssen, mit der Frage zu ergänzen, wann die Maschine das letzte Mal aus- und angeschaltet worden ist.
Quelle: Spiegel
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