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Klimawandel hat Auswirkungen auf die Kirschenernte in Deutschland

Bowl with wet cherries on grass

Der Umfang der Kirschenernte in Deutschland liegt 2024 deutlich unter dem Durchschnitt. Das geht aus aktuellen Erhebungen hervor.

Welche Ursachen führten dazu, dass die Kirschenernte 2024 in Deutschland drastisch unter dem Mittelwert des letzten Jahrzehnts liegt? Sind ausschließlich die Folgen des globalen Klimawandels daran schuld oder gibt es weitere Gründe? In welchem Umfang sind Ernteausfälle in diesem Jahr angefallen? Hinweise dazu geben offizielle Daten, die vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht wurden.

Wie haben sich die Erntemengen bei Kirschen 2024 genau verändert?

Bei der gemeinsamen Betrachtung von Süßkirschen und Sauerkirschen beträgt das Defizit im Jahr 2024 im Vergleich zu den Daten des gesamten letzten Jahrzehnts 13,2 Prozent. Die Gesamtmenge der Kirschenernte beläuft sich nach den Schätzungen der Obstbaubetriebe auf rund 41.100 Tonnen. Der Durschnitt der letzten zehn Jahre liegt jedoch bei 47.300 Tonnen. Im Vergleich zur Vorjahresernte schlägt dennoch ein Plus von rund 900 Tonnen zu Buche, was rund 2,3 Prozent entspricht.
Dabei fällt die Bilanz bei den Süßkirschen und Sauerkirschen sehr unterschiedlich aus. 2024 liegt bei den Süßkirschen die Erntemenge bei rund 33.800 Tonnen. Im Vergleich zum 10-Jahres-Schnitt entspricht das einem Minus von rund 0,9 Prozent, während das 2024er Defizit bei den Sauerkirschen mit rund 44,8 Prozent angegeben wird. Der Umfang der Sauerkirschenernte von rund 7.300 Tonnen weist auch im Vorjahresvergleich ein deutliches Minus von 6,2 Prozent auf.

Regionale Unterschiede weisen auf die Ursachen der Ernteausfälle hin

Bei den Süßkirschen erwarten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg mit 21.400 Tonnen im Vergleich mit der Erntemenge 2023 ein Plus von 55,7 Prozent. Genau gegenteilig fällt die Entwicklung mit einem Minus von 32,4 Prozent in Niedersachsen aus. Der Umfang der Sauerkirschenernte hat sich 2024 im Vergleich mit 2023 fast vervierfacht, während die Obstbauern in Sachsen bei den Sauerkirschen mit einem Minus von 98,1 Prozent einen fast kompletten Ernteausfall bei Sauerkirschen verzeichnen.
Verantwortlich für die defizitären Entwicklungen sind vor allem die regional unterschiedlich stark ausgeprägten Spätfröste. Bei den Süßkirschen spielen zudem die überdurchschnittlichen Regenmengen und die im langjährigen Vergleich hohe Zahl von Regentagen eine wichtige Rolle. Bei der Bewertung der Erntemengen für Sauerkirschen muss zudem berücksichtigt werden, dass sich die Anbaufläche in Deutschland nach den Angaben des Statistischen Bundesamts um 29,3 Prozent verringert hat.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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