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Japan will weiter auf Walfang gehen

Der Internationale Gerichtshof (IGH) hat ein Verbot für den Walfang ausgesprochen. Doch daran will sich die konservative Regierung von Japan nicht halten. Sie will sich weiterhin für die Wiederaufnahme des kommerziellen Wahlfangs einsetzen. Dies geschieht laut Angaben der Regierung deshalb, weil man nur durch den Fang der Tiere die wissenschaftliche Erforschung der Bestände durchsetzen könne, wie Ministerpräsident Shinzo Abe bestätigte. Weiterhin bedauerte er vor dem Parlamentsausschuss in Tokio, dass der Verzehr von Walfleisch international nicht als Teil der Kultur Japans anerkannt werde.

Walfang wurde im März verboten

Dabei hatte das höchste Uno-Gericht Japan erst im März den Walfang in der Antarktis untersagt. Dieser wurde unter dem Deckmantel der Wissenschaft zu kommerziellen Zwecken durchgeführt. In der Begründung des Urteils erklärte der vorsitzende Richter Peter Tomka, dass alleine im Jahr 2005 3.600 Zwergwale getötet worden seien – im Auftrag Japans. Australien und Neuseeland hatten deshalb bereits 2010 Klage gegen das Walfang-Programm Japans eingereicht.

Seit diesem Urteil gibt es immer weniger Unternehmen aus Japan, die Walfleisch verkaufen. Einer der Gründe könnte das Urteil sein, doch auch die Zahl der Menschen, die Walfleisch essen, hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen.

Regierung will keinen Verzicht auf Walfleisch

Die Regierung sieht den Verzehr von Walfleisch als japanische Tradition an. Diese dürfe nicht einfach enden. Deshalb hat sie eine „Woche des Wals“ ausgerufen. In dieser soll das Landwirtschaftsministerium allen Besuchern eine gratis Kostprobe von frittiertem Walfleisch offerieren. Um den Sinn dieser „Woche des Wals“ zu verdeutlich, verspeisten der Minister Yoshimasa Hayashi und seine Parlamentskollegen, die sich ebenfalls für den Walfang aussprechen, ein Walsteak. Kurz darauf ging Hayashi in die Kantine, wo er ein Wal-Carpaccio verzehrte.

Dieses Vorgehen stößt vielen Menschen übel auf, hatte die Internationale Walfang-Kommission doch bereits 1986 den kommerziellen Walfang verboten. Trotzdem bekennen sich einige Länder, wie Japan, aber auch Island und Norwegen dazu, weiter auf Walfang zu gehen. Dass sie weiterhin Wale fangen, erklären sie mit den landestypischen Traditionen. Lediglich in Grönland und bei der indigenen Bevölkerung der Arktis gibt es Ausnahmeregelungen zum Walfang. Kleine Mengen der Meeressäuger dürfen für den Eigenverbrauch gefangen werden.

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