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Hurrikan „Irma“ wütet weiter

Hurrikan „Irma“ hinterlässt auf seinem Weg durch die Karibik immer mehr Chaos. Es gibt sogar neuerliche Meldungen von Todesfällen aufgrund des größten tropischen Wirbelsturms aller Zeiten. Auf dem Weg durch die Karibik hinterließ Hurrikan „Irma“ unter anderem zerstörte Häuser, überflutete Inseln und ein zusammengebrochenes Netz für Strom, Trinkwasser und Benzin.

Zahl der Todesfälle durch Hurrikan „Irma“ noch unklar

Unklar bleibt die Zahl der Todesopfer, die „Irma“ bisher gefordert hat. Während Frankreichs Premierminister Edouard Philippe erklärte, dass im Überseegebiet Saint-Martin mindestens vier Menschen ums Leben kamen, sprach Innenminister Roland Plasterk von mindestens einem Toten auf dem niederländischen Teil der Insel, Sint Maarten. Im britischen Überseegebiet Anguilla und auf Barbuda kostete Hurrikan „Irma“ wenigstens zwei Menschen das Leben.

Bis zu 37 Millionen Menschen könnten von „Irma“ in den kommenden Tagen betroffen sein. In der Nacht zog der Tropensturm über Haiti hinweg und rollt jetzt auf Kuba, die Bahamas und Florida zu.

Haiti leidet unter Hurrikan „Irma“

Die Karibikinsel Haiti leidet besonders unter der Schneise der Verwüstung, die „Irma“ hinterlassen hat. Sintflutartige Regenfälle, Häuser, die in der Stadt Ouanaminthe, nahe der Grenze zur Dominikanischen Republik, stehen, standen bis zu 30 Zentimeter unter Wasser. Mindestens zwei Menschen wurden in der Nähe der Hafenstadt Cap-Haïtien verletzt, als der Tropensturm eine Kokospalme entwurzelte, die auf ihr Haus fiel.

Das Auge des Sturms befand sich gestern Abend um 23 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit nur wenige Kilometer nördlich von Haiti und bewegte sich weiter in Richtung der Bahamas. Dennoch ist die Lage in Haiti schwierig. Noch immer leiden die Einwohner dort unter den Folgen des Erdbebens von 2010 und Hurrikan „Matthew“ aus dem vergangenen Jahr. Viele Menschen leben lediglich in provisorischen Unterkünften und sind für einen Sturm solchen Ausmaßes nicht gewappnet. Catherine Stubbe von der Hilfsorganisation Handicap International erklärte, dass sich die Lage der Menschen mit jeder neuen Naturkatastrophe weiter verschlechtert, weil kaum genug Zeit zwischen den Katastrophen bleibt, um sich wieder zu erholen.

Touristen wegen Hurrikan „Irma“ an sichere Orte gebracht

In der Karibik sind auch zahlreiche Urlauber von Wirbelsturm „Irma“ betroffen. Alleine in der Dominikanischen Republik wurden 7.500 Touristen von den Behörden in Sicherheit gebracht. Kuba brachte 36.000 Urlauber von der Nordküste, die als besonders gefährdet gilt, an sicherere Orte, wie das staatliche Fernsehen berichtete.

Für das Wochenende rechnen die Meteorologen damit, dass „Irma“ Florida erreicht. Mittlerweile gehen einige Experten davon aus, dass Miami mit voller Wucht von „Irma“ erfasst werden konnte. Im Großraum Miami rief Rick Scott alle Einwohner zu äußerster Vorsicht auf. Außerdem wurden die Menschen in den Küstengebieten von Florida sowie dem angrenzenden US-Bundesstaat Georgia, aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Insgesamt eine Million Menschen sind betroffen. Damit handelt es sich um die größte Evakuierung seit über zehn Jahren.

Die Massenevakuierung führte natürlich zu Chaos. Die Highways waren verstopft, Tausende Autofahrer kamen nur extrem langsam voran. Die Fluggesellschaften versuchen so viele Kunden wie möglich aus dem Gefahrengebiet zu fliegen. Alleine American Airlines bietet 16 zusätzliche Flüge von Miami aus an. Delta Air Lines hat sich entschlossen, nicht nur mehr, sondern auch größere Flugzeuge bereitzustellen. Dadurch sollen bis zu 2.000 Passagiere mehr befördert werden können. Bei United Airlines wurden sechs zusätzliche Flüge mit in den Flugplan aufgenommen. Allerdings werden alle drei Airlines ihren Flugbetrieb gegen Abend einstellen.

Rob Gould, Unternehmenssprecher des Energieversorgers Florida Power & Light, erklärte, man will vorsorglich zwei Atomkraftwerke vom Netz nehmen Betroffen sind Turkey Point und St. Lucie. Beide Kraftwerke befinden sich an der Atlantikküste Floridas und liegen sechs Meter über dem Meeresspiegel. Sie sollen laut Gould sicher heruntergefahren werden.

Hurrikan „Irmas“ Nachfolger

Nach „Irma“ folgt Wirbelsturm „José“, der in der Nacht zum Sturm der Stufe 3 vom Hurrikanzentrum der USA hochgestuft wurde. Die Windgeschwindigkeiten betrugen bis zu 195 Kilometer pro Stunde. In der Nacht befand sich „José“ noch 955 Kilometer östlich der Kleinen Antillen. Auch er könnte die Inseln Antigua und Barbuda treffen, wobei Barbuda von „Irma“ bereits stark verwüstet wurde.

Der Tropensturm „Katia“ ist mit Kategorie 1 noch recht ruhig, dies kann sich jedoch jederzeit ändern. Noch vor dem kommenden Freitag soll „Katia“ auf die Küsten des mexikanischen Bundesstaats Veracruz treffen.

Quelle: dpa

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