Derzeit gibt es erste Hinweise darauf, dass BlackBerry einen Strategiewechsel in seinem Produktportfolio durchführt. Das im kanadischen Waterloo ansässige Unternehmen will im Herbst 2015 ein Smartphone mit dem von Google entwickelten Betriebssystem Android auf den Markt bringen. Dieser Strategiewechsel wurde notwendig, nachdem die 10er-Reihe der BlackBerry-Smartphones dem Unternehmen nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte. Der Marktanteil der Kanadier beim Verkauf von Smartphones ist bis auf weniger als ein Prozent geschrumpft. Deshalb hatte das kanadische Unternehmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit bereits massive Umstrukturierungen durchgeführt, denen mehrere Tausend Arbeitsplätze zum Opfer gefallen sind.
Was bringt das BlackBerry mit Android?
Nach den Angaben, die die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erhalten hat, wird das Android-BlackBerry als Sliderhandy mit ausziehbarer Tastatur konzipiert. Ergänzend soll die Bedienung über einen Touchscreen möglich sein. Das ist eine der wichtigsten Vorraussetzungen für die Nutzung des Betriebssystems Android. Über Leistungsdaten ist bisher noch nichts bekannt. Von Google wurde die Kooperation mit BlackBerry bisher nicht offiziell bestätigt. Einen weiteren Schub soll dem kanadischen Unternehmen das System BES12 bringen. Es zielt auf die Verwaltung der Smartphones bei Behörden und in Unternehmen ab. Sie soll plattformübergreifend mit BES12 nicht nur für BlackBerry-Handys möglich sein, sondern auch mit den Smartphones der Konkurrenten funktionieren.
Was ist wissenswert über BlackBerry?
Das Unternehmen wurde im März 1984 gegründet und beschäftigte im Jahr 2014 rund 8.000 Mitarbeiter. Bekannt wurde es durch seine Handys mit der typischen „QWERTZU“-Hardware-Tastatur sowie das hauseigene BlackBerry OS. Bereits 1999 war mit einem BlackBerry-Smartphone auch die mobile Mailnutzung möglich. 2010 brachte BlackBerry das erste Tablet für professionelle Anwender auf den Markt. Es wurde auf der DevCon in San Francisco unter dem Namen „PlayBook“ vorgestellt. Seit 2014 befindet sich die in Deutschland beheimatete Firma Secusmart im Besitz der Kanadier. Sie ist deshalb von Bedeutung, weil sie Verschlüsselungssoftware entwickelt, die beispielsweise bei der deutschen Bundesregierung zum Einsatz kommt.
Quelle: Reuters
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