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Gastronomie hat sich noch nicht komplett von Coronakrise erholt

Portrait of male cook sitting in professional gastronomy kitchen

Einige Branchen leiden noch immer unter den Folgen der Coronakrise. Dazu gehört auch die Gastronomie, wie aktuelle Zahlen beweisen.

Eigentlich war erwartet worden, dass die Menschen nach dem Fall der wichtigsten Beschränkungen durch die Coronakrise die zurückerlangten Freiheiten schnell nutzen würden. Das beste Beispiel lieferte die Touristikbranche. Doch die Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie haben sich noch nicht wieder auf dem Vorkrisenniveau eingependelt. Dabei zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Arten der gastronomischen Betriebe.

Wie sehen die aktuellen Beschäftigtenzahlen in der Gastronomie aus?

Es gibt eine gute Nachricht, denn die Zahl der Beschäftigten in Gastronomiebetrieben lag zum Jahresende 2022 um 12,5 Prozent höher als im Vorjahr, in dem noch zahlreiche Beschränkungen beachtet werden mussten. Doch diese Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in dieser Branche noch 11,8 Prozent weniger Angestellte als zum Jahresende 2019 gab.
In den gastronomischen Betrieben droht zudem (zumindest zeitweise) ein von der Coronakrise verursachter Mangel beim Fachkräftenachwuchs. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 fiel die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei Köchen und Köchinnen in den Jahren 2020 und 2021 um jeweils knapp 20 Prozent niedriger aus. Bei Restaurantfachfrauen und Restaurantfachmännern lag die Zahl der Ausbildungsverträge 2020 um 23 Prozent und 2021 um rund 18 Prozent niedriger als im Vorkrisenjahr 2019. Die Systemgastronomie schneidet dagegen beim zu erwartenden Fachkräftenachwuchs vergleichsweise gut ab. Hier schlug für den Beginn des Ausbildungsjahres 2021/2022 lediglich ein Minus von 8,7 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu Buche.

Unterschiede bei den Beschäftigtenzahlen nach der Art des Angebotes

Das größte Defizit bei der Zahl der Beschäftigten wiesen zum Jahresende 2022 reine Ausschankbetriebe auf. Dort lag die Beschäftigtenzahl noch rund 21 Prozent unter dem Niveau von 2019. In Unternehmen mit stationären Essensangeboten ist die Lage etwas besser, denn dort lag das Defizit im Vergleich zur Zeit vor Beginn der Coronakrise noch bei rund 14 Prozent. Am besten schnitten Caterer und Großküchen ab, denn dort lag das Minus zum Ende des vergangenen Jahres noch bei knapp 12 Prozent. Diese Unterschiede nach der Art des Angebots zeigen sich in ähnlichen Differenzen bei der Zahl der geringfügig Beschäftigten.

Arbeiten gastronomische Betriebe mit Unterbesetzung?

Eine solche Schlussfolgerung lässt sich aus der Interpretation dieser statistischen Daten nicht ziehen. Stattdessen dürften sich die Differenzen aus der Entwicklung der Anzahl der gastronomischen Betriebe erklären lassen. Zahlreiche Unternehmen haben die Schließungen während der Coronakrise trotz der staatlichen Hilfen nicht überstanden. Davon waren reine Ausschankbetriebe besonders betroffen, weil sie nicht die Chance hatten, ausfallende Einnahmen aus dem stationären Betrieb beispielsweise mit Essenslieferungen zumindest teilweise zu kompensieren. Bei der Systemgastronomie waren die Einschränkungen des normalen Tagesgeschäfts deutlich geringer als bei anderen Gastronomiebetrieben. Die meisten Großküchen mit Angeboten für Klinikessen konnten sich durch die überdurchschnittlich hohe Auslastung der Krankenhäuser halten und büßten durch den Wechselunterricht nicht ihre kompletten Einnahmen ein.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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