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Finanzexperten wollen den deutschen Steuerdschungel lichten

In Deutschland gibt es mehr als dreißig verschiedene Arten von Steuern, die sich aus unterschiedlichen Gesetzen ableiten. Die Palette reicht von A wie Abgeltungssteuer bis Z wie Zweitwohnungssteuer. Selbst die Einkommenssteuer wird für den Laien zur unüberwindlichen Herausforderung, wenn mehrere Einkommensarten versteuert werden müssen, Einnahmen aus mehreren Ländern stammen, oder Besonderheiten bei der Inanspruchnahme von Freibeträgen beachtet werden müssen. Glücklicherweise gibt es inzwischen einige gute Programme, die bei der Erstellung der Steuererklärung helfen. Außerdem können Leistungen der Steuerberater online in Anspruch genommen werden. Beispielsweise beim Steuerberatungsportal felix1.de muss der Klient seine Unterlagen einfach hochladen, um sie fachkundig von einem Steuerberater prüfen zu lassen. Auf diese Weise entfällt sogar der Aufwand eines persönlichen Besuchs in einem Steuerbüro. Ohne diese Hilfen würde der Großteil der Steuerpflichtigen dem Staat deutlich mehr Geld zukommen lassen, als ihm eigentlich zusteht.

Eine Art von Steuer würde eigentlich ausreichen

Zu dieser Schlussfolgerung kommen die Finanzexperten Marc Friedrich und Matthias Weik in einem Gastbeitrag im Online-Magazin Focus. Sie fordern die Abschaffung sämtlicher Steuerarten mit Ausnahme der Steuern, die auf die Inanspruchnahme von Dienstleistungen und den Kauf von Waren erhoben werden. Eine solche Konsumsteuer würde viele Dinge deutlich vereinfachen, aber auch Zehntausende von Steuerberatern und Mitarbeiter der Finanzämter arbeitslos machen. Andererseits würde eine Entlastung der Finanzämter aber auch eine Reduzierung der Staatsausgaben bewirken, die als Steuersenkungen an die Bürger weitergegeben werden können. Außerdem würden die Unternehmen von einem erheblichen bürokratischen Aufwand entlastet, der durch die Erstellung von steuerlichen Lohnbescheinigungen entsteht.

Warum macht die Beschränkung auf eine Konsumsteuer Sinn?

Das bisherige Steuersystem der Bundesrepublik ist einerseits unnötig kompliziert und andererseits an vielen Stellen trotz der Freibeträge ungerecht. Das beweist allein schon die Tatsache, dass für schlichtes Mineralwasser mit Kohlensäure 19 Prozent Mehrwertsteuer und auf den Kauf von Goldbarren keine Mehrwertsteuer erhoben wird. Die Abschaffung der Einkommenssteuer und die Beschränkung auf eine Konsumsteuer würde für mehr Gerechtigkeit sorgen, denn dann leistet jeder Bundesbürger einen Beitrag, der vom Umfang seines Konsums abhängt. Das Ausmaß des Konsums steht wiederum in einem direkten Zusammenhang mit dem erzielten Einkommen. Außerdem würden durch diese Vorgehensweise auch die Menschen belohnt, die Teile ihres Einkommens in Sparanlagen als Altersvorsorge anstatt in einen überdimensionierten Konsum stecken.

USA könnten in einer Hinsicht als Vorbild genommen werden

In Deutschland haben die Kommunen derzeit das Recht, die Hebesätze bei der Grundsteuer, der Gewerbesteuer und auch die Höhe einiger anderen Steuern festzulegen. Sie könnten sich bei der Beschränkung auf eine Konsumsteuer benachteiligt fühlen. Doch dieser Kritikpunkt lässt sich leicht ausräumen, wobei das amerikanische Mehrwertsteuersystem einen guten Ansatz bietet. Hier setzt sich die erhobene Mehrwertsteuer (die ja letztlich die Konsumsteuer repräsentiert) aus drei Elementen zusammen. Sie enthält einen von der Bundesregierung vorgegebenen Anteil sowie einen Anteil, der von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird. Dazu kommt ein Anteil, dessen Höhe die einzelnen Kommunen festlegen können und der auch bei ihnen verbleibt. Der große Vorteil daran ist, dass die Kommunen über die Höhe ihres individuellen Mehrwertsteuersatzes eigenständig Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region nehmen können.

Quelle: Focus, irs.gov

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