Geht es um die Ernährung, sind Mythen und Legenden an der Tagesordnung. So wird immer wieder davon gesprochen, dass die Deutschen zunehmend häufiger auf den Verzehr von Fleisch verzichten, dass Frauen die größeren Naschkatzen sind und ähnliches. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat diese Mythen und Legenden nun untersuchen lassen und stellt die Antworten im Ernährungsreport 2016 vor.
Fleischverzicht und weibliche Naschkatzen – was ist dran?
Auf Fleisch verzichten tatsächlich immer mehr Bundesbürger, doch ihre Zahl bleibt gering. In der Befragung gaben nur drei Prozent an, generell auf Fleisch und Wurst zu verzichten. Allerdings waren es bei der Befragung 2007 nur ein Prozent, die auf Fleisch und Wurst verzichteten. Frauen sind dabei häufiger der vegetarischen Lebensweise zugetan, sechs Prozent von ihnen haben sich für diese Ernährungsform entschieden. Bei den befragten Männern konnten nur ein Prozent der vegetarischen Ernährung etwas abgewinnen. Dagegen stehen 47 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen, die angeben, täglich Fleisch und Wurst zu essen.
Sind Frauen tatsächlich die größeren Naschkatzen? Das konnte die Befragung im Rahmen des Ernährungsreports 2016 nicht bestätigen. 22 Prozent der Männer gaben an, täglich etwas Süßes zu essen, bei den Frauen war die Zahl mit 21 Prozent nahezu identisch. Auf die Frage, ob sich Frauen gesünder ernähren als Männer gab es dagegen klarere Antworten. So gaben 85 Prozent der Frauen, aber nur 66 Prozent der Männer an, täglich Obst und Gemüse zu essen. Männer essen auch eher mal Fast Food, wie eine Tiefkühlpizza. Das gaben zumindest 37 Prozent der Befragten an. Bei den Frauen lag die Zahl nur bei 27 Prozent.
Wie gerne kocht Deutschland?
Die Deutschen kochen gerne, 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie gern kochen, nur 22 Prozent haben keinen rechten Spaß daran. Interessant dabei ist, dass sich die Kochleidenschaft durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten vom Single bis zur Großfamilie zieht. Jedoch setzen viele Deutsche diese Lust am Kochen im Alltag eher selten um. Nur 41 Prozent der Befragten kochen täglich. Das sind vor allem Frauen (51 Prozent) und die über 60-Jährigen (50 Prozent).
22 Prozent gaben an, höchstens einmal die Woche zu kochen und 12 Prozent stehen sogar überhaupt nicht am Herd. Bei den Jugendlichen ergibt sich ein ähnliches Bild. Befragt wurden Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. 81 Prozent von ihnen gaben an, sehr gerne zu kochen, doch 30 Prozent von ihnen kochen fast nie selbst.
Auch die Mär, dass die Deutschen nur ihr Schnitzel lieben, wurde relativiert. Die Befragten sollten für die aktuelle Studie ihre drei Lieblingsgerichte nennen. Mit 35 Prozent lagen Nudeln in verschiedenen Varianten klar auf Platz eins. Mit 18 Prozent folgten Gemüse- und Kartoffelgerichte und mit 16 Prozent Fischgerichte. Auch Salate haben mit 15 Prozent noch einen großen Stellenwert. Das Schnitzel landet abgeschlagen auf Platz fünf mit nur elf Prozent.
Wie wichtig sollte gesunde Ernährung dem Staat sein?
Auf die Frage, ob sich der Staat bei gesunder Ernährung einmischen sollte, antworteten 92 Prozent der Befragten mit einem klaren Ja. Sie sind für eine kindgerechte Aufklärung und fordern sogar eine verpflichtende Ernährungsbildung in Kitas und Schulen. Fett- und zuckerreiche Lebensmittel dürften nach Ansicht der Befragten auch höher besteuert werden, das gaben zumindest 43 Prozent an.
Quelle: N-TV
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