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Brexit: Mangelhafte Vorbereitung könnte Chaos verursachen

Am 11. Dezember 2018 soll das britische Parlament über ein Abkommen zum EU-Ausstieg abstimmen. Doch die Aussichten im Unterhaus stehen nicht gut. Statt einem geordneten Rückzug Großbritanniens aus der EU droht deshalb ein gewaltiges Chaos.

Kritik an der mangelhaften Vorbereitung des Brexit kommt vor allem vom britischen Verkehrsministerium. Sie befürchten massive Behinderungen, wenn es im britischen Unterhaus keine Zustimmung zum aktuell vorgeschlagenen Vertrag zum EU-Ausstieg gibt.

Wo lauern noch Lücken bei den Brexit-Vorbereitungen?

Das britische Department of Transportation (vergleichbar mit dem deutschen Verkehrsministerium) verweist vor allem auf die Probleme, die auf die Häfen in Großbritannien zukommen. Der Schwerpunkt dabei ist Dover. Dort drohen durch die Zollkontrollen erhebliche Verlängerungen bei der Abfertigung für die Fähren, die zwischen Dover und den Häfen der zur Europäischen Union gehörenden Länder verkehren. Als Hauptpunkt wird die Fährverbindung zwischen Dover und Calais benannt. Insgesamt werden die Fährverbindungen pro Jahr von rund 2,5 Millionen Trucks genutzt. Analysten befürchten, dass es bei der Abfertigung zu massiven Staus kommen wird. Dadurch könnte die gesamte Region von mehreren Tausend Lastkraftwagen blockiert werden. Sie sehen ein Verkehrschaos als vorprogrammiert an. Außerdem gehen sie davon aus, dass sich die Stockungen negativ auf die Luftqualität in Dover auswirken. Die für ein Verkehrschaos vorgesehenen Notfallpläne wurden bisher nicht getestet.

Welche Auswirkungen könnte ein ungeordneter Brexit noch haben?

Sollte es dazu kommen, dass Teresa May vom Parlament am 11. Dezember 2018 keine Zustimmung erhält, drohen weitere Konsequenzen. Reisende müssten sich dann auch darauf einstellen, dass zahlreiche Eurostar-Zugverbindungen nicht mehr verkehren, die durch den Ärmelkanal fahren. Zusätzlich drohen Streichungen bei Flugverbindungen. Das britische Verkehrsministerium betont vor allem die mangelnde Kommunikation der Fortschritte bei den erzielten Vereinbarungen. Alle Informationen sollen nach den Forderungen des Ministeriums den Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Das halten sie für notwendig, damit die Unternehmen sich frühzeitig auf die Veränderungen bei der Nutzbarkeit der Transportwege einstellen können. Mitglieder des für die Vorbereitung des Brexit zuständigen Ausschusses gaben an, dass in den verbleibenden knapp vier Monaten bis zum Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union noch mehrere Hundert Gesetze geändert werden müssen. Dabei stellt das Verkehrs- und Transportwesen einen der Schwerpunkte dar.

Quelle: The Independent

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