In der Bundesrepublik Deutschland wurde im Herbst 2024 eine
Wie haben sich die Zahlen bei der Blauzungenkrankheit entwickelt?
Ende Oktober 2024 gibt es nach den Informationen des TierSeuchenInformationsSystems (kurz TSIS) beim Friedrich-Loeffler-Institut rund 1.700 aktive Fälle der meldepflichtigen Erkrankung bei Nutztieren. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bereits rund 13.500 Verdachtsfälle gemeldet, bei denen der Anfangsverdacht in fast allen Fällen bestätigt wurde. Einzelne Fälle gab es bereits seit Jahresbeginn, doch seit Juli explodierten die Zahlen. Der Höhepunkt der Ausbreitung findet sich im Monat September. Aufgrund der Geschwindigkeit der Ausbreitung wurde die Anwendung von drei BTV-3-Impfstoffen gestattet, die sich jedoch bisher nicht im regulären Zulassungsverfahren befinden. Diese Verfahren sind aber in Vorbereitung und sollen voraussichtlich 2025 abgeschlossen werden.
Welche Risiken stehen von den Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit aus?
Auf einen positiven Abschluss deuten die bisherigen Daten zu den Nebenwirkungen hin. Sie treten mehrheitlich bei Schafen und Rindern auf und umfassen einerseits übliche Impfreaktionen wie eine erhöhte Körpertemperatur vorübergehende Lahmheit sowie Schwellungen an den Infektionsstellen. Zudem kann es zu Aborten sowie zu Koordinationsstörungen bei Bewegungsabläufen kommen. Insgesamt wurden bisher 111 Fälle von Impfkomplikationen gemeldet. Angesichts der Tatsache, dass ganze Herden von Rindern, Schafen und Ziegen in knapp 18.700 landwirtschaftlichen Betrieben mit den BTV-3-Impfstoffen immunisiert wurden, ist das ein sehr geringer Anteil. Deshalb sind sich die Experten beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit den Fachleuten des Friedrich-Loeffler-Instituts einig, dass die vorsorgliche Immunisierung mit diesen Impfstoffen empfohlen werden kann und auch empfohlen wird. Aktuell erfolgt die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit auf freiwilliger Basis, jedoch besteht das Ziel des Bundesministeriums darin, eine möglichst hohe Impfquote bei den gefährdeten Tierarten zu erreichen.
Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut, Deutscher Bundestag Drucksache 20/3514

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