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Binnenschifffahrt: Wie sehen die aktuellen Trends in Deutschland aus?

The Thermalito Power Canal in Oroville, Butte County, North California

Welche Rolle spielt in Deutschland die Binnenschifffahrt bei Gütertransporten? Welche Veränderungen macht die Branche gerade durch?

Wer die Straßen von massenhaftem LKW-Verkehr und das Klima vor viel zu hohen CO2-Emissionen schützen möchte, sollte alle Potenziale des Binnenschiffverkehrs ausnutzen. Doch in Deutschland wiesen die Statistiken zur Binnenschifffahrt zuletzt eine stark sinkende Tendenz auf. Da stellt sich die Frage, welche Ursachen dafür verantwortlich sind. Die Folgen des Klimawandels allein können es nicht sein.

Wie sehen die Zahlen zur Binnenschifffahrt konkret aus?

Nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts lag die Masse der 2023 beförderten Güter mit 172 Millionen Tonnen um 10 Millionen Tonnen unter dem Niveau des Vorjahres. Das entspricht einem Minus von 5,9 Prozent. Die 2023er Zahlen setzen einen negativen Meilenstein, denn das ist die niedrigste Transportmenge, die seit der Wiedervereinigung Deutschlands registriert wurde.
Das mit Abstand größte Minus verzeichneten die Schiffseigner, die sich auf Kohletransporte spezialisiert haben. Die Kohletransporte über die Binnenschifffahrt beliefen sich im vergangenen Jahr auf 18,5 Millionen Tonnen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Defizit von 27,9 Prozent entspricht.

Nicht nur Inlandstransporte vom Rückgang der Transportmengen betroffen

Einen Großteil der Transporte machen Waren aus, die aus ausländischen Seehäfen nach Deutschland kommen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen (als Trio als ARA-Häfen bezeichnet). In diesem Teilbereich der Flussverschiffung lag das Minus bei 6 Millionen Tonnen, was 8,8 Prozent entspricht. Bei der Berücksichtigung aller Importe auf dem Flussweg schlug ein Minus von 7,3 Prozent zu Buche. Ein leichtes Plus gab es dagegen dort, wo die Binnenschifffahrt als Transittransportmittel genutzt wurde.

Welche Ursachen sind für diese Veränderungen verantwortlich?

Wer die Gründe für diese Veränderungen wissen möchte, stößt auf eine ganze Palette an Ursachen. Eine der Hauptursachen ist die insgesamt schwächelnde Konjunktur. In solchen Phasen sind stets massive Rückgänge bei den Warentransporten zu beobachten. Der drastische Rückgang bei den Kohletransporten hängt ursächlich mit der deutschen Energiepolitik zusammen. 2022 wurden aufgrund der Folgen des Ukrainekriegs noch erhebliche Mengen Energie aus Kohle gewonnen. Eine weitere Ursache findet sich im Rückgang des Volumens an Transportgütern, die zu den Seehäfen transportiert wurden.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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