
Das Statistische Bundesamt hat erste Ergebnisse der Erhebungen rund um den Mikrozensus 2024 veröffentlicht. Darunter finden sich auch Daten zur Erwerbstätigkeit. Daraus geht hervor, dass im vergangenen Jahr rund 81 Prozent der Männer und etwa 74 Prozent der Frauen aller Altersgruppen erwerbstätig waren. Dabei lag die
Erwerbstätigenquote ist insgesamt angestiegen
Im Jahr 2005 waren noch rund 59,5 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren erwerbstätig. Im Jahr 2024 lag die Quote bei 74,1 Prozent. Auch bei den Männern in der gleichen Altersgruppe ist die Quote deutlich gestiegen. Für das Jahr 2005 schlugen 71,2 Prozent zu Buche und im Jahr 2024 waren es 80,8 Prozent. Noch deutlicher ist der Unterschied jedoch nach dem Eintritt der Elterneigenschaft. Zuletzt waren 71 Prozent der Mütter und 91,8 Prozent der Väter erwerbstätig. Gibt es Kinder unter drei Jahren im Haushalt, arbeiteten lediglich 40,4 Prozent der Mütter, während 89,3 Prozent der Väter einer Erwerbstätigkeit nachgingen. Bei der Erwerbsquote der Väter kleiner Kinder gab es in den letzten zwei Jahrzehnten kaum Veränderungen (2005 = 86,5 Prozent). Bei den Müttern von kleinen Kindern ist die Steigerung der Erwerbsquote jedoch signifikant (2005 = 28,4 Prozent).
Große Differenzen bei der Teilzeitquote von Müttern und Vätern
Die Teilzeitquote bei Erwerbstätigen mit Kleinkindern bestätigt, dass von einer Gleichstellung in diesem Bereich noch keine Rede sein kann. 72,9 Prozent aller Mütter mit Kindern unter 3 Jahren waren zuletzt in Teilzeit tätig. Bei den Vätern von Kleinkindern lag die Teilzeitquote zeitgleich lediglich bei 8,9 Prozent. Daran ist keineswegs das Festhalten an der klassischen Rollenverteilung in den Familien schuld. Stattdessen dürfte der sogenannte Gender Pay Gap eine wichtige Rolle spielen. Offiziellen Erhebungen zufolge verdienten 2024 in Deutschland Frauen rund 37 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Angleichung verlief in jüngster Zeit sehr schleppend. Das zeigt ein Blick auf das Jahr 2023. Damals lag der Gender Pay Gap Arbeitsmarkt in Deutschland noch bei 39 Prozent. Die Differenz hat sich binnen Jahresfrist also lediglich um 2 Prozent reduziert.
Teilzeitquote bietet Chance zur Schließung von Fachkräftelücken
Ein Grund für die hohe Teilzeitquote ist die vielerorts fehlende Verfügbarkeit von Kitaplätzen. Deutschlandweit fehlen aktuell mehr als 300.000 Plätze für die ganztägige Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Regionale Schwerpunkte stellen dabei Baden-Württemberg, Niedersachsen, das Saarland sowie Hamburg und Berlin dar. In Hamburg stand zuletzt für rund 20 Prozent aller Kinder unter drei Jahren kein geeigneter Betreuungsplatz zur Verfügung. Bundesweit liegt der Schnitt des vorhandenen Defizits bei knapp 13 Prozent. Die besten Werte beim Betreuungsangebot lieferten zuletzt Sachsen (Defizit 3,9 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (Defizit 2,9 Prozent).
Quelle: Statistisches Bundesamt
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