Der Beginn der Oktoberrevolution am 7. November 1917 galt über lange Zeit hinweg als der Startschuss des Siegeszugs des Sozialismus. Der Startschuss ist wörtlich zu nehmen, denn ein Kanonenschuss des Panzerkreuzers „Aurora“ gab das Signal zum Angriff auf das Winterpalais, welcher damals der Sitz der russischen Regierung war. Dass der Name Oktoberrevolution entstand, liegt daran, dass der 7. November des gregorianischen Kalenders auf 25. Oktober des julianischen Kalenders fällt. Die treibende Kraft des damaligen Umsturzes waren die sogenannten Aprilthesen von Wladimir Iljitsch Lenin. Dort sprach er sich gegen eine Kooperation mit der damals in Russland mit der Staatsführung beauftragten provisorischen Regierung aus. In den folgenden Monaten scheiterten sowohl der Kornilow-Putsch als auch der Juliaufstand.
Was passierte nach der Oktoberrevolution?
Nach dem erfolgreichen Putsch wurde von Lenin die Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Zu den ersten Amtshandlungen gehörte die Vereinbarung eines Waffenstillstands mit Deutschland in Form des Dekrets über den Frieden. Der eigentliche Friedensvertrag wurde erst im Frühjahr 2018 in Brest abgeschlossen, womit der I. Weltkrieg zumindest an der Ostfront beendet werden konnte. Allerdings folgte in Russland ein Bürgerkrieg, der bis zum Jahr 1920 andauerte. Ebenfalls am Tag nach dem Putsch in Form der Oktoberrevolution wurde das Dekret über den Grund und Boden etabliert, in welchem Enteignungen im großen Maßstab vorgenommen wurden. Einen Monat nach dem Beginn der Oktoberrevolution folgte die Gründung der Tscheka, die für die Verfolgung der Feinde der neuen Regierung zuständig war.
Oktoberrevolution schuf einen Sozialismus auf Zeit
Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, oder kurz Sowjetunion, wurde Ende 1922 als Staatsform deklariert. Sie agierte als Einparteienstaat. Nach dem II. Weltkrieg wurde diese Staatsform auch in den Ländern etabliert, in denen Russland als Besatzungsmacht fungierte. Dazu gehörten beispielsweise Polen, Tschechien und die Osthälfte Deutschlands. Doch diese Staatsform zeigte deutliche Schwächen und Mängel vor allem bei der wirtschaftlichen Entwicklung und in Form einer politischen Unzufriedenheit. Michael Gorbatschow versuchte, diese Mängel in den 1980er Jahren durch zahlreiche Reformen zu beheben. Doch der Versuch misslang, wozu auch einige Katastrophen wie der Atomunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl und das Erdbeben von Spitak beitrugen. Hinzu kamen zahlreiche Nationalitätenkonflikte innerhalb der Sowjetunion. Einige der Sowjetrepubliken erklärten ihre Unabhängigkeit. Nachdem im Sommer 1991 ein Putsch gescheitert war, erklärte sich die Sowjetunion nach einem Beschluss ihrer höchsten Staatsorgane am 26. Dezember 1991 für aufgelöst.
Quelle: laender-analysen.de, libussr.ru
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