Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Handydisplays künftig bruchsicher und kratzfest

Bisher konnten sich die Interessenten für Smartphones zwischen Displays mit einer Oberfläche aus Saphir oder aus Gorilla-Glas entscheiden. Saphir gilt als besonders kratzfest, während sich Gorilla-Glas als sehr bruchsicher erwiesen hat. Nun ist es dem Glashersteller Corning gelungen, ein Material zu entwickeln, das die Vorteile von Saphir und Gorilla-Glas in sich vereinigt. Die neue Display-Abdeckung wurde unter dem Namen „Project Phire“ entwickelt und soll noch im Jahr 2015 zur Marktreife gebracht werden.

Bei welchen Smartphones könnte sich etwas ändern?

Eines der betroffenen Smartphones dürfte das Apple iPhone sein. Dort werden derzeit sowohl Gorilla-Glas als auch Saphir verwendet. Saphir setzt Apple im Bereich des Fingerabdruckscanners beim iPhone 6 ein. Die künstliche Herstellung von Saphir ist kompliziert und kostenintensiv, was sich auch bei den Handelspreisen für das iPhone 6 niederschlägt, das zum Marktstart in Deutschland teurer war als ein mittelklassiges Notebook. Ursprünglich sollte Saphir für das gesamte Display zum Einsatz kommen, aber der Zulieferer GT Advanced konnte den dafür anfallenden Bedarf trotz einer Unterstützung durch Apple mit einem Volumen von einigen Hundert Millionen Dollar nicht decken. Deshalb steht Apple auch vor dem Problem, sich für die Apple Watch etwas einfallen lassen zu müssen.

Was sollte man über Saphir und Gorilla-Glas wissen?

Saphir gehört zur Gruppe der Korund-Minerale. Das Material ist vollständig resistent gegen Angriffe durch Säuren. Der Schmelzpunkt liegt bei mehr als 2.000 Grad Celsius. Natürliche Vorkommen von Saphiren gibt es in Indien, Nigeria, Australien, Sri Lanka und den Vereinigten Staaten. Die Herstellung im Labor ist seit 1910 möglich. Saphire werden auch in der Schmuckindustrie verwendet, wo die Ähnlichkeit der Optik mit Diamanten ausgenutzt wird. Deshalb ist auch die Handelsbezeichnung „Diamandit“ üblich. Die traditionelle Uhrenindustrie greift zur Anfertigung hochwertiger Uhrengläser ebenfalls auf Saphir zurück.

Gorilla-Glas gehört zur Sparte der künstlich hergestellten Alumosilikatgläser. Der Vorteil von Gorilla-Glas liegt darin, dass es in der ersten Generation bereits ab einer Stärke von 0,7 Millimetern zum Einsatz kommen kann. Deshalb ist es bei Smartphones mit einem touchfähigen Display weit verbreitet. Inzwischen hat Corning eine zweite Generation auf den Markt gebracht, bei der die Mindeststärke auf 0,5 Millimeter verringert werden konnte. Der Einsatz von Gorilla Glass 2 ist jedoch kostenintensiver, weil dabei ein höherer Schmelzpunkt als bei der ersten Generation bei der Verarbeitung beachtet werden muss.

Quelle: Heise

About Author