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Keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland in Sicht

Male builder painting wall in house under construction

Der Wohnungsmarkt in Deutschland wird weiterhin von einem kräftigen Nachfrageüberhang und hohen Mieten bestimmt. Das deuten offizielle Zahlen an.

Auch wenn man saisonale Schwankungen herausrechnet, bleibt die Neubautätigkeit auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland“ hinter den Zahlen des Vorjahres deutlich zurück. Das belegen die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts. Prekär ist die Lage aktuell auch durch die Bilanz der Zu- und Abwanderungen.

Wie sieht der Trend bei den Baugenehmigungen für Wohnraum aus?

Für den August 2022 meldet das Statistische Bundesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen deutlich rückläufigen Trend. Genehmigungen gab es für 28.180 neue Wohnungen, was gegenüber August 2021 ein Minus von 9,4 Prozent bedeutet. Auch der Gesamtvergleich der Baugenehmigungen für die ersten acht Monate des Jahres fällt negativ aus. Im Vergleich zu 2021 wurden rund drei Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Noch stärker fiel das Minus mit 15,8 Prozent bei den erteilten Baugenehmigungen für Eigenheime aus. Bei Wohnungen in Zweifamilienhäuser lag das Minus zeitgleich bei 2,8 Prozent, während in den ersten acht Monaten des Jahres 5,2 Prozent mehr Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern als im Vergleichszeitraum des Vorjahres erteilt wurden. Bei der Entwicklung rund um die Eigenheime ist eine Besonderheit zu beachten. Von Januar bis März 2021 wurden überdurchschnittlich viele Anträge auf Baugenehmigungen für Eigenheime gestellt, weil sich viele Familien noch schnell das Baukindergeld sichern wollten.

Überdurchschnittlich hohe Zuwanderungszahl belastet Wohnungsmarkt

Das erste Halbjahr 2022 brachte der Bundesrepublik einen Rekord, denn erstmals lebten mehr als 84 Millionen Menschen in Deutschland. Binnen sechs Monaten wuchs die Bevölkerungszahl um ein Prozent (rund 843.000 Personen). Dabei verzeichnete Berlin mit 1,3 Prozent die größte Steigerung. Die geringsten Zuwachsraten im ersten Halbjahr hatten Bremen mit 0,5 Prozent und Thüringen mit 0,6 Prozent. Nach den Daten einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts blieben die Zuwanderungszahlen auch im Juli und August hoch. Im Juli 2022 wurden rund 185.000 Personen als Zuwanderer/-innen registriert. Im August stieg die Zahl auf 214.000 Personen. Die Bilanz aus Zu- und Abwanderungen weist einen deutlichen Überhang bei den Zuwanderungen aus. Insgesamt gab es 2022 von Januar bis August rund 1,82 Millionen Einwanderer/-innen, aber nur etwa 0,7 Millionen Menschen haben Deutschland ins Ausland verlassen. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde eine solche Entwicklung lediglich in den Jahren 1992 und 2015 beobachtet. Zwar haben viele Flüchtlinge aus der Ukraine den Plan, nach Kriegsende in ihre Heimat zurückzukehren, doch deren Anteil dürfte sich mit dem Voranschreiten der flächendeckenden Zerstörungen in ihrem Heimatland stetig verringern.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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