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Energiewende durch den Bürger

Male builder painting wall in house under construction

Alle Anstrengungen der Bundesregierung im Hinblick auf die Energiewende bringen wenig, wenn der Bürger nicht mitzieht. Doch aktuell zeigt sich: Die Menschen in Deutschland setzen zunehmend auf solare Energie und Co.

Das geht aus einer aktuellen KfW-Erhebung hervor. Mittlerweile nutzen 29 Prozent aller Privathaushalte in Deutschland mindestens eine der folgenden Technologien: Solarthermie, Photovoltaik, Wärmepumpen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Elektroauto oder Holzpellet-Heizungen. Ein Jahr zuvor lag der Anteil mit 26,5 Prozent noch etwas niedriger. Auch für die Zukunft planen immer mehr Haushalte, auf diese Energietechnologien zu setzen. Waren es im letzten Jahr noch sieben Prozent, hat sich ihr Anteil in diesem Jahr auf 13 Prozent erhöht und damit fast verdoppelt.

Regierung darf einkommensschwache Haushalte nicht vergessen

Allerdings wird die Abkehr von fossilen Energieträgern, wie Erdöl, Kohle, Erdgas oder Atomenergie nur dann funktionieren, wenn auch einkommensschwache Haushalte von der Regierung nicht vergessen werden, so Fritzi Köhler-Geib, KfW-Chefvolkswirtin. Die aktuell befürchtete Kostenlawine ist bei vielen Haushalten noch gar nicht angekommen, sondern wird sich erst in einigen Monaten bemerkbar machen.

Schon vor der Ukraine-Krise hat mehr als jeder zweite Haushalt (52 Prozent) eigenen Angaben zufolge großen oder sehr großen Kostendruck bei der Wärmeversorgung verspürt. In den kommenden Monaten dürfte sich dieser Druck noch weiter verschärfen.

Schlechte Dämmung wird zum Problem

Eines der größten Probleme dabei ist die oft unzureichende Dämmung der Häuser. Nach Angaben der KfW wohnt nicht einmal jeder dritte befragte Haushalt in gut gedämmten Gebäuden. Knapp 30 Prozent der Befragten leben in Häusern, in denen es sogar noch Fenster mit Einfachverglasung gibt.

Insbesondere einkommensschwache Haushalte leben den Angaben zufolge in schlecht gedämmten Immobilien. Die Volkswirte der KfW raten deshalb dazu, gerade hier „finanzielle Hürden und Informationsdefizite bei einer Sanierung“ abzubauen. Das kann dann auch dazu beitragen, dass die „vorhandenen Zweifel an einer fairen Energiewende schwinden“. So ließen sich sogar soziale Spannungen verhindern.

Quelle: Reuters

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