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Hakle-Insolvenz: Für Verbraucher kein Grund zur Panik!

Stack of rolls of toilet paper on a blue background

Wie ist die Hakle-Insolvenz zu bewerten? Müssen Verbraucher dadurch Engpässe beim Angebot befürchten oder kann das Unternehmen weiter produzieren?

Anfang September 2022 musste der Papierhersteller Hakle Insolvenz anmelden. Bei vielen Menschen schrillten sofort die Alarmglocken und es kam zu Hamsterkäufen vor allem beim Toilettenpapier. Solche Panikkäufe sind definitiv aufgrund der Pläne der Unternehmensleitung und der Insolvenzverwalter nicht erforderlich!

Bedeutet die Insolvenz für Hakle das sofortige Aus?

Der in Nordrhein-Westfalen beheimatete Hersteller von Küchenrollen und Toilettenpapier hat eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Allein schon das ist ein Hinweis darauf, dass die Produktion nicht sofort eingestellt wird. Das bestätigte auch die Wirtschaftskanzlei White & Case, deren Düsseldorfer Niederlassung mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung beauftragt wurde. Eine weitere Bestätigung der Fortführung der Produktion kam außerdem vom aktuellen Hakle-Geschäftsführer Volker Jung. Unterstützung für die Pläne zur wirtschaftlichen Sanierung des Unternehmens wurde von verschiedenen Seiten inklusive des Betriebsrats von Hakle zugesichert.
Die wirtschaftliche Schieflage hatte sich bereits seit einiger Zeit abgezeichnet. Dem Unternehmen hatten bereits die Veränderungen der Rohstoffpreise und Logistikprobleme ab dem Beginn der Coronakrise zu schaffen gemacht. In den letzten Monaten kamen die Folgen des Ukrainekriegs für die Energie- und Rohstoffpreise hinzu. Die massiven Kostensteigerungen konnten nur zu einem Bruchteil über eine Erhöhung der Produktpreise kompensiert werden. Ähnlichen Problemen sehen sich derzeit sehr viele kleine und mittelständische Unternehmen gegenüber.

Zahlen und Fakten rund den Papierhersteller Hakle

Die Firmengeschichte der Hakle GmbH begann im Jahr 1928 mit der Aufnahme der Produktion von Toilettenpapier durch den Namensgeber Hans Klenk. Zuerst verließ das damals übliche Krepppapier die Produktionshallen. Ab 1958 produzierte Hakle das in den USA erfundene Tissue-Papier. Das dreilagige Toilettenpapier bietet das Unternehmen seit dem Jahr 1972 an. Ein Jahrzehnt später brachte es das erste vierlagige Toilettenpapier auf den deutschen Markt. Ab 1984 folgte eine wechselvolle Eigentümergeschichte, die von der Attisholz-Gruppe über Kimberley-Clark und die Westfälische Papierfabrik bis hin palero capital GmbH führte. 2019 schloss sich der heutige Firmenchef Volker Jung mit Investoren zusammen und übernahm die Hakle GmbH. Nach eigenen Angaben war das Unternehmen zuletzt mit mehr als 40 Produkten am Markt. Pro Jahr verließen rund 300.000 Paletten Küchen- und Toilettenpapier die Werkhallen. Der pro Jahr erzielte Umsatz bewegte sich bei mehr als 75 Millionen Euro.

Quelle: Lebensmittelzeitung, Hakle, White & Case

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