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Baustatistik: Fokus liegt bei Mehrfamilienhäusern

Statistic Graphs

Wie hat sich die Baustatistik in den letzten Monaten verändert? Es gibt interessante Trends bei den Baugenehmigungen für verschiedene Arten von Objekten.

Der Wohnungsbau spielt aufgrund der Lage am Immobilienmarkt eine wichtige Rolle. Allerdings zeigt die aktuelle Baustatistik für Deutschland ein Problem auf. Der Markt für Eigentumswohnungen und Mietwohnungen wird in der nächsten Zeit nicht so schnell wachsen, wie es eigentlich notwendig wäre. Das zeigen die neuesten Daten des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung der erteilten Baugenehmigungen von Januar bis Mai 2022. Sie weisen (saison- und kalenderbereinigt) im Mai 2022 ein Minus von 6,6 Prozent im Vergleich zum April 2022 aus.

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist rückläufig

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 wurden insgesamt 155.347 Baugenehmigungen für neue Mietwohnungen und Eigentumswohnungen erteilt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde der Bau von 157.937 neuen Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Minus von 1,6 Prozent. Bei einer alleinigen Betrachtung des Monats Mai fällt die Bilanz noch schlechter aus. Insgesamt beliefen sich die für Wohnungen erteilten Baugenehmigungen im Mai 2022 auf insgesamt 31.688 Stück. Im Mai 2021 wurden für 2,1 Prozent mehr neue Wohnungen die erforderlichen Baugenehmigungen erteilt. In diesen Zahlen sind sowohl neue Mietwohnungen und Eigentumswohnungen in Neubauten als auch die in Bestandsgebäuden neu geschaffenen Wohnungen enthalten.

Mehrfamilienhäuser sind beliebter als Einfamilienhäuser

Von Januar bis Mai 2022 wurden 34.809 Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser erteilt. Das entspricht gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2021 einem Minus von 17,8 Prozent. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 gab es Baugenehmigungen für 14.076 neue Wohnungen in Zweifamilienhäusern. Hier schlägt im Vergleich mit den Vorjahreswerten ein Plus von 2,1 Prozent zu Buche. Noch deutlicher fällt das Plus bei Mehrfamilienhäusern aus. In diesem Marktsegment gab es Baugenehmigungen für 83.308 Wohnungen. Das sind 9,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021.

Baustatistik wird von mehreren Faktoren beeinflusst

Vor allem die Statistik der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser leidet derzeit unter den Folgen der Coronakrise und des Ukrainekriegs. Viele Menschen haben derzeit Bedenken, Kredite für den Bau von Eigenheimen in Anspruch zu nehmen. Zu den Ursachen gehören einerseits die Unsicherheiten bei der weiteren Entwicklung der Bauzinsen. Andererseits trägt die galoppierende Inflationsrate zu den Bedenken bei. Hinzu kommen drastisch gestiegene Preise für Baumaterialien und Bauleistungen. Das vergleichsweise große Plus bei neuen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern resultiert aus der Lukrativität hoher Mieten, die eine schnelle Refinanzierung der Investitionen der Auftraggeber hoffen lassen. Zudem haben sich die Zeiträume zwischen dem Baubeginn und der Baufertigstellung deutlich verlängert. Zu den Gründen gehören neben den Lieferengpässen auch die langen Wartezeiten auf Handwerkertermine. Sie sind wiederum dem Fachkräftemangel geschuldet. In Deutschland fehlen aktuell rund 250.000 Fachkräfte in den Handwerksberufen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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