Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Breitbandinternet: Mehr als die Hälfte der Schulen unterversorgt

Male school teacher standing in an elementary school classroom with a group of school children

In den Schulen in Deutschland ist eine vernünftige Versorgung mit Breitbandinternet-Anschlüssen derzeit noch nicht garantiert. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung hervor.

Derzeit breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland aus. Die 7-Tages-Inzidenz steigt schon die dritte Woche in Folge kontinuierlich. Vor allen für die Kinder der unteren Klassenstufen steht noch kein Schutz zur Verfügung, weil die ständige Impfkommission beim RKI (STIKO) das Serum von BioNTech/Pfizer nur mit zahlreichen Einschränkungen für Kinder ab 12 Jahren empfiehlt. Dadurch besteht das Risiko erneuter Quarantänen und Schulschließungen, die einen Distanzunterricht erforderlich machen könnten. Dieser ist aber nur dann effizient möglich, wenn Breitbandinternet in den Schulen und bei den Kindern daheim zur Verfügung steht.

Wie ist die aktuelle Lage beim Breitbandinternet in Schulen?

Derzeit gibt es an den Schulen in Deutschland bei der Verfügbarkeit von Breitbandinternet-Anschlüssen noch gravierende Lücken. Das belegen Zahlen, die von der Bundesregierung als Antwort auf eine Kleine Anfrage von FDP-Abgeordneten des Deutschen Bundestags vorgelegt hat. Danach können gerade einmal 37,2 Prozent aller Schulen einen Breitbandinternetzugang mit einer Leistung von mindestens 1.000 Megabits pro Sekunde nutzen. Dabei sind die Schulen in privater Trägerschaft mit 44,3 Prozent besser versorgt als die Schulen in öffentlicher Trägerschaft (35,4 Prozent). Das heißt im Umkehrschluss, dass rund zwei Drittel aller öffentlichen Schulen beim Distanzunterricht nicht auf einen Zugang zum Internet mit angemessener Leistung zugreifen können. Auch die Werte beim Internetzugang mit einer Leistung ab 400 Megabits pro Sekunde sind vernichtend. Solche Zugänge können in Deutschland lediglich 54,2 Prozent aller öffentlichen und 62 Prozent aller privaten Schulen nutzen.

Wie sieht die Verfügbarkeit von Breitbandinternet nach dem Schultyp aus?

Bei den reinen Grundschulen verfügt mit 32,2 Prozent ein knappes Drittel über Breitbandinternet mit mehr als 1.000 Megabits pro Sekunde. In der Sparte der weiterführenden Schulen im Bereich der Allgemeinbildung ist der Versorgungsgrad mit 38,2 Prozent etwas besser. Deutlich schlechter schneiden weiterführende Schulen mit integrierter Berufsbildung ab. In diesem Bereich kann nur jede zehnte Schule einen Breitbandinternetzugang mit einer Leistung von mehr als 1.000 Megabits pro Sekunde nutzen. Erheblich besser ist die Versorgung mit Breitbandinternet mit 60,5 Prozent in sonderpädagogischen Schulen, wobei es innerhalb der Subtypen gravierende Unterschiede gibt. In reinen Berufsschulen liegt der Versorgungsgrad deutschlandweit bei 45,6 Prozent.

Erhebliches Stadt-Land-Gefälle beim schnellen Internet in Schulen

Kinder und Jugendliche, die Schulen in Großstädten besuchen, genießen einen erheblichen Vorteil. In den Top-Großstädten verfügen nach den Zahlen der Bundesregierung 70,1 Prozent der Schulen über Breitbandinternet mit mehr als 1.000 Megabits pro Sekunde. In kleineren Großstädten können 53,1 Prozent schnelles Internet für den Distanzunterricht nutzen. In mittelgroßen Städten schwankt die Versorgung der Schulen zwischen 32,8 und 45,4 Prozent. Besonders benachteiligt sind Kinder und Jugendliche, die in Schulen in typischen Landgemeinden lernen. Dort verfügen nur 16,3 Prozent aller Schulen über einen schnellen Internetzugang. Dabei gibt es erhebliche regionale Unterschiede. In Brandenburg steht nur 2,6 Prozent der Schulen in Landgemeinden Breitbandinternet mit mehr als 1.000 Megabits pro Sekunde zur Verfügung. Am besten schneidet bei der Versorgung der Schulen in Landgemeinden Schleswig-Holstein mit 45,7 Prozent ab.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 19/31582

About Author