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Stadt Liverpool verliert Welterbe-Status

Dresden, Germany above the Elbe River

Die nordenglische Stadt Liverpool verliert ihren Welterbe-Status. In der Erklärung der Uno-Organisation dazu heißt es, dass zahlreiche Bauprojekte dazu geführt hätten, dass die Stadt ihren ursprünglichen Charakter verloren hätte.

Liverpool war von der Unesco als „maritime Handelsstadt“ ausgezeichnet worden. Jetzt wird der Titel aberkannt, wie das Komitee in seiner 44. Sitzung beschloss. Im 18. und 19. Jahrhundert war Liverpool eines der bedeutendsten Handelszentren der Welt. Moderne Docktechnik kam ebenso zum Einsatz, wie damals moderne Transportsysteme. Auch das Hafenmanagement war seiner Zeit weit voraus. Bei der Entwicklung des britischen Weltreichs spielte Liverpool ebenfalls eine gewichtige Rolle. Bis heute zeugen sechs Orte im historischen Zentrum und im Hafen Liverpools von diesen Tagen.

Zahlreiche Bauprojekte führen zur Aberkennung des Titels

Allerdings sieht das Unesco-Komitee den Wert der Hafenstadt durch etliche Bauprojekte beschädigt. Längst habe die Stadt ihren Charakter verloren, der einst zur Einstufung als Welterbe führte. Damit ist Liverpool ein sehr seltener Fall, denn in den fast 50 Jahren der Welterbekonvention wurde erst zwei weiteren Welterbestätten der Status vollständig entzogen.

Darunter ist etwa das Dresdner Elbtal, das 2009 aufgrund des Baus der „Waldschlösschenbrücke“ von der Liste der Weltkulturerbestätten gestrichen wurde. Oman hatte seinen Status aufgrund der Verkleinerung des Wildschutzgebiets für die Arabischen Oryxantilopen verloren.

Fünf Welterbestätten aus Deutschland bewerben sich neu

Unterdessen haben sich fünf Welterbestätten aus Deutschland um den begehrten Titel beworben. Noch bis zum 31. Juli tagt das Welterbekomitee, das sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten sowie der Welterbekonvention zusammensetzt. In der Regel entscheidet das Gremium jährlich über neue Welterbestätten. Gleichzeitig befasst es sich mit dem Zustand der bisherigen Titelträger. Allerdings musste auch diese Tagung im letzten Jahr aufgrund der Corona-Lage verschoben werden.

Insgesamt 40 Nominierungen für neue Welterbestätten gibt es, darunter fünf aus Deutschland. Zu ihnen zählen die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, das jüdische Kulturerbe in Speyer, Mainz und Worms, sowie die Kurorte Bad Kissingen, Bad Ems und Baden-Baden. Auch die römischen Grenzwälle Donaulimes und Niedergermanischer Limes haben sich beworben.

Ab dem kommenden Wochenende soll über die Anträge beraten werden. Aktuell kann Deutschland auf 46 Welterbestätten stolz sein, weltweit gibt es 1.120. Allerdings gelten 51 Welterbestätten derzeit als bedroht.

Quelle: fbu

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