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Achtung Sicherheitsrisiko: Quellcode von Windows XP zugänglich

Schreibtisch mit Notebook und Dokumenten

Wer noch immer Windows XP nutzt, sollte schleunigst umsteigen. Das gilt grundsätzlich, doch die Notwendigkeit hat sich erheblich intensiviert.

Es ist kaum zu glauben, dass es auch sechs Jahre nach dem Supportende (vier Jahre bei den Embedded Versions) noch Nutzer des Betriebssystems gibt. Sie sollten jetzt wissen, dass der Quellcode von Windows XP öffentlich zugänglich gemacht wurde. Das gab es schon in der Vergangenheit. Doch ein Fakt ist neu. Hacker haben die verschiedenen Einzelpakete im aktuellen Leak zu einem 41 Gigabyte großen Datenpaket vereinigt.

Was macht das aktuelle Leak des Windows XP-Quellcodes gefährlich?

Einige Redaktionen äußerten die Meinung, dass für Unternehmen vom aktuellen Leak kein erhöhtes Risiko ausgeht. IT-Sicherheitsexperten sind jedoch anderer Meinung. Sie verweisen darauf, dass in dem nun publizierten Paket mit dem Quellcode von Windows XP auch die Dateien mit den Angaben zum Handling bei der Nutzeranmeldung enthalten sind. Außerdem lassen sich mit deren Hilfe die Daten des Zertifikats (RSA-Key, Seriennummer) des Betriebssystems unverschlüsselt auslesen. Doch es kommt noch ein weiterer Punkt hinzu. Die Hacker könnten durch die Kenntnis weiterer Teile des Quellcodes bisher nicht bekannte Sicherheitslücken entdecken und ausnutzen. Dabei hätten sie leichtes Spiel, weil Microsoft für Windows XP keine Sicherheitsupdates mehr verteilt. Das heißt, die Anwender dieser Windows-Version bleiben dauerhaft angreifbar. Immerhin sind das nach verschiedenen Erhebungen weltweit noch rund 0,8 Prozent aller Computerbesitzer. Kritisch ist jedoch die Tatsache, dass es sich dabei mehrheitlich um gewerbliche Nutzer handelt, die ergänzend auch Windows Server 2003 noch verwenden. Das veraltete Betriebssystem für Server ist ebenfalls vom aktuellen Quellcode-Leak betroffen.

Wie verteilt sich die Nutzung der Betriebssysteme?

Nach Erhebungen im August 2020 laufen weltweit rund 60,6 Prozent aller Computer mit dem aktuellen Microsoft-Betriebssystem Windows 10. Auf dem zweiten Rang landet mit rund 22,3 Prozent das beliebte System Windows 7. Windows 8.1 und 8 bringen es zusammen auf etwa 3,2 Prozent. Der größte Konkurrent für Microsoft-Systeme ist derzeit Mac OS X 10.5 mit einem Marktanteil von 5 Prozent. Auf etwa 2,3 Prozent aller Arbeitsplatzrechner und Notebooks läuft das Betriebssystem Linux. Chrome OS konnte bisher knapp 0,4 Prozent aller Computer erobern. Wer Windows nutzt und noch nicht auf die 10er Version umgestiegen ist, sollte das schleunigst tun. Nur dort besteht aufgrund der kompletten Neuentwicklung des Kernels eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass keine Teile des Quellcodes von Windows XP enthalten sind.

Quelle: Graham Sutherland (Twitter), Heise, Statista

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