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Plastikmüll mit kreativen Ideen aus den Ozeanen entfernen

Strand mit Warnflagge

Der Plastikmüll in den Ozeanen ist eine Umweltkatastrophe gigantischen Ausmaßes. Ein deutsches Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, dagegen mit kreativen Ideen etwas zu tun.

Neuestes Resultat der Kreativität der im baden-württembergischen Leingarten ansässigen gGmbH (als gemeinnützig anerkannte GmbH) ist ein bei Instagram gestartetes Spiel. Ziel des Games ist es, mehr Geld für das Einsammeln von Plastikmüll in Ozeanen zu bekommen. Das Thema wurde auch beim Spiel selbst umgesetzt, denn die Nutzer werden in der virtuellen Welt selbst zum Taucher, der Kunststoffpartikel mit dem Mund aus dem Wasser fischt. Meeresbewohner dürfen jedoch bei der digitalen Sammelaktion nicht versehentlich mit herausgefischt werden.

Wie trägt ein Onlinegame zur Reduzierung von Plastikmüll im Ozean bei?

Die Spieler können bei Instagram Screenshots veröffentlichen. Für die schönsten fünf Bilder pro Tag gibt es eine besondere Belohnung. Rund 150 Mitarbeiter von The Honu Movement verpflichten sich dazu, pro erreichtem Spielpunkt der fünf Tagesgewinner jeweils ein Kilogramm Kunststoff aus dem Ozean zu fischen. Die Aktion endet am 31. Juli 2020. Doch die Macher der Leingartener gGmbH und die Interessengemeinschaft Honu Movement versprechen sich von dem Instagram-Game noch wesentlich mehr. Sie betreiben einen kleinen Onlineshop, in dem es beispielsweise umweltfreundliche T-Shirts und Hoodys sowie Einkaufstaschen und Vesperdosen aus recycelten Materialien gibt. Außerdem finden sich dort kompostierbare Handyhüllen, korallenfreundliche Sonnencreme sowie interessante Schmuckstücke aus natürlichen Materialien. Ein Teil des Erlöses von jedem Verkauf wird in den Betrieb eines auf das Einsammeln von Plastikmüll im Ozean spezialisierten Bootes gesteckt. Pro Kauf garantiert Honu Movement, 3 Kilogramm Kunststoff aus den Fluten der Meere zu holen. Der aus dem Ozean gefischte Kunststoff wird zu 90 Prozent dem Recycling zugeführt.

Plastikmüll in den Ozeanen ist bereits ein gigantisches Problem

In den Weltmeeren schwimmen riesige Mengen Kunststoffteile. Sie haben sich in sogenannten Müllstrudeln gesammelt. Der größte Vertreter der Müllstrudel ist das Great Pacific Garbage Patch. Allein die Menge der dort vorhandenen Plastikteilchen wird inzwischen auf weit über 100.000 Tonnen geschätzt. Inzwischen wurden Kunststoffpartikel sogar bereits im Marianengraben nachgewiesen. Hochrechnungen gehen davon aus, dass mittlerweile auf jedem Quadratkilometer Meeresboden etwa 70 Kilogramm Plastikpartikel liegen. Das Hauptproblem sind dabei die Einträge aus Flüssen sowie durch den Wind von küstennahen Mülldeponien. Hinzu kommen verlorene Ladungen der Frachtschiffe, illegale Müllverklappungen sowie die im Meer treibenden Fischernetze. Außerdem tragen Naturkatastrophen zum Eintrag von Plastikmüll in die Ozeane bei. Ein Beispiel ist der Tsunami, der am 11. März 2011 nach einem Erdbeben der Stärke 9,1 auf der Richter-Skala im Osten von Japan ausgelöst wurde. Neueren Forschungsergebnisse zufolge sind auch Kunstrasen und Autoreifen für einen erheblichen Teil der aus Kunststoffen bestehenden Mikropartikel in den Ozeanen verantwortlich.

Quelle: Ocean Plastic Cleanup gGmbH, The Honu Movement

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