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Kommt nach Corona nun auch noch das West-Nil-Fieber?

Male Scientist Working With Microscope, Team In Laboratory Doing Research, Man And Woman Making

Die Experten des Robert-Koch-Instituts gehen davon aus, dass wir in diesem Sommer nicht nur mit dem Coronavirus zu kämpfen haben, sondern sich auch das West-Nil-Fieber hierzulande ausbreiten könnte.

Bis vor kurzem spielte die Erkrankung, die durch Mücken übertragen wird, in Deutschland fast keine Rolle. Doch jetzt gehen RKI-Experten davon aus, dass das Virus offenbar in der Lage ist, in Deutschland zu überwintern.

Erste inländische Übertragungen 2019

Bereits im vergangenen Jahr wurden erste Übertragungen des West-Nil-Fiebers innerhalb Europas beobachtet. Insgesamt fünf Menschen hatten sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin infiziert. Die Experten rechnen jedoch damit, dass es mehrere Hundert mehr waren, die allerdings nichts von ihrer Infektion wussten. Schließlich hatte man den Erreger zuvor nur bei Urlaubern nachweisen können.

Das West-Nil-Virus wird durch die auch in Deutschland verbreiteten Stechmücken der Gattung Culex übertragen. Bei jedem fünften Infizierten führt die Krankheit zu Symptomen, wie Hautausschlägen und Fieber. Rund ein Prozent der Erkrankungen führt zu schweren Verläufen, bei denen auch das Nervensystem betroffen sein kann. Bereits Ende Oktober äußerte sich Virologe Jonas Schmidt-Chanasit dazu, dass es sich beim West-Nil-Fieber um eine ernst zu nehmende Infektion handele, die uns die kommenden Jahre und Jahrzehnte beschäftigen werde.

Kann sich das West-Nil-Fieber in Deutschland etablieren?

Erste Erfahrungen mit dem Virus aus südeuropäischen Ländern deuten darauf hin, dass es sich auch in Deutschland etablieren und weiter ausbreiten wird. Insbesondere längere Sommer, verbunden mit hohen Temperaturen könnten zu einer verlängerten Saison führen und die weitere räumliche Ausbreitung fördern. Die Experten sehen etwa in der Region am Oberrhein, wo es meist sehr warm ist und man schon seit Jahren gegen Mückenplagen kämpft, ein mögliches Risikogebiet.

Wie kann man sich vor dem West-Nil-Fieber schützen?

Grundsätzlich kommt das West-Nil-Fieber in den unterschiedlichsten Weltregionen vor, hat bereits in Nordamerika, in Süd- und Südosteuropa große Ausbrüche verursacht und wurde auch schon nach Deutschland eingeschleppt. Neben dem Menschen können auch Säugetiere und Vögel infiziert werden. Insgesamt 51 Fälle bei Vögeln und 32 bei Pferden wurden alleine 2019 bekannt. Ein Jahr zuvor haben sich lediglich zehn Vögel und zwei Pferde infiziert.

Bisher gibt es weder einen Impfstoff gegen das West-Nil-Fieber, noch eine spezifische Therapie. Daher ist lediglich ein effektiver Mückenschutz eine Möglichkeit, sich vor der Infektion zu schützen.

Quelle: AFP

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