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Gewalt in der Partnerschaft – ein echtes Problem

Täglich gibt es einen Tötungsversuch in Partnerschaften. Vor allem Frauen leiden darunter, denn sie werden sehr oft Opfer ihres Partners oder Ex-Partners. Jetzt will sich Familienministerin Giffey dem Problem annehmen.

Mehr als 114.000 Frauen sind alleine im letzten Jahr Opfer von Gewalt in der Partnerschaft geworden – und das sind nur die offiziellen Zahlen. Insgesamt geht sie von 140.000 betroffenen Menschen im Jahr 2018 aus. 81 Prozent der Opfer sind Giffeys Aussagen zufolge Frauen.

Leichter Anstieg bei Partnerschaftsgewalt

Die Zahl der Fälle ist laut Giffey im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. Die Familienministerin geht davon aus, dass dies aufgrund einer höheren Bereitschaft Anzeige zu erstatten, geschah. Dabei sind die Gewalttaten breit gefächert: Sie reichen von einfacher Körperverletzung bis hin zu Mord und Totschlag. Giffey warnt, dass die Zahlen alarmierend seien, denn sie geht von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.

Im letzten Jahr sind 122 Frauen vom Partner oder Ex-Partner getötet worden. Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt, jeden dritten Tag wird er vollendet, so Giffey weiter. Deshalb will sie jetzt eine bundesweite Initiative starten.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen startet die Initiative unter der Überschrift „Stärker als Gewalt“. Mehrere Organisationen, die Betroffenen helfen, haben sich dafür zusammengeschlossen.

Ziel der Initiative ist es, die vorhandenen Hilfsangebote bekannter zu machen und sie weiter auszubauen. Insbesondere sollen Frauenhäuser erweitert und neue Plätze geschaffen werden. Aktuell gibt es bundesweit 350 Frauenhäuser, die von Gewalt bedrohten Frauen als Zufluchtsort dienen. Innerhalb der kommenden vier Jahre will die Regierung 120 Millionen Euro für Frauenhäuser und –beratungsstellen investieren.

Künftig sollen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, zudem einen Rechtsanspruch auf einen Platz im Frauenhaus erhalten. Allerdings gibt es dafür derzeit noch nicht genügend Plätze. Deshalb sind auch die Länder gefragt. Wie Franziska Giffey weiter ausführt, gäbe es viele „weiße Flecken nicht nur in den Großstädten, sondern gerade auch in ländlichen Gebieten“.

Quelle: AFP

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